Tönisvorst Erinnerung an toten Kameraden

Tönisvorst · Heute genau vor zehn Jahren kam der St. Töniser Feuerwehrmann Thomas Grumbach bei einem Einsatz am Feldburgweg in St. Tönis ums Leben. Mit Geschwindigkeiten bis zu 150 km/h fegte der Orkan Kyrill damals über das Land. Der Löschzug St. Tönis war ausgerückt, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Am Einsatzort wurde Grumbach von einem weiteren umstürzenden Baum erschlagen. Heute gedenkt die Freiwillige Feuerwehr Tönisvorst ihres vor zehn Jahren getöteten Kameraden. Um 18 Uhr treffen sich Mitglieder beider Löschzüge auf dem Friedhof an Grumbachs Grab, anschließend kommt man zu einer Gedenkrunde im Gerätehaus St. Tönis zusammen. Der schreckliche Unfall ereignete sich zwischen 18.30 und 18.45 Uhr.

Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel zog damals den Löschzug St. Tönis von den Sturmeinsätzen ab, die Willicher Feuerwehr übernahm dessen Aufgaben. Um die geschockten Kameraden kümmerten sich Notfallseelsorger im St. Töniser Gerätehaus. Gemeinsam mit zwei 42 und 43 Jahre alten Kameraden vom Löschzug St. Tönis hatte Grumbach im Bereich Feldburgweg/Laschenhütte bereits mehrere sturmbedingte Einsätze geleistet. Bei ihren Fahrten kamen die Wehrleute an der späteren Unfallstelle vorbei, an der ein umgestürzter Baum die Fahrbahn blockierte. Die Wehrmänner entschieden sich, die Gefahrenstelle zu beseitigen und den Baum zu zersägen. Während der Arbeiten erfasste eine Orkanböe einen zweiten Baum, der auf der 39-jährigen St. Töniser stürzte. Er erlag noch an der Unglücksstelle seinen Verletzungen. Er hinterließ Frau und drei Kinder.

Grumbach war mit 17 Jahren der Feuerwehr beigetreten und nach Grundausbildung und Lehrgängen zum Unterbrandmeister befördert worden. Sein Fachwissen setzte er in den 22 Jahren bei der Feuerwehr vor allem im Bereich der technischen Hilfeleistung ein. Nach dem Hochwasser 2002 in Ostdeutschland hatte er Hilfsgüter für die Flutopfer ins sächsische Döbeln transportiert. Grumbach hat sich auch immer für die Rumänienhilfe Vorst stark gemacht. Zur Beerdigung kamen über tausend Trauernde, neben der Familie, Angehörigen und Freunden gaben ihm die Tönisvorster Feuerwehrkameraden, aber auch anderer Feuerwehreinheiten aus ganz Nordrhein-Westfalen zuerst beim Trauergottesdienst in der Kirche Maria-Waldrast in Forstwald und dann auf dem St. Töniser Friedhof.

Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel fand damals bewegende Worte: "Er war ein Feuerwehrmann, wie man ihn sich wünscht. Er war mehr als ein Feuerwehrmann, er war ein Kamerad." Er schloss mit den Worten: "Thomas, danke, dass du so ein guter Kamerad warst. Wir werden dich nie vergessen."

(hb)
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