Tönisvorst Feuerwehr hilft Kindern in Not

Tönisvorst · Die Rumänienhilfe stieß erneut auf große Resonanz bei der Bevölkerung. Trotzdem gab es einen Rückgang an Spendern. Die Aktion läuft bereits seit dem Jahr 1992 und hat schon vielen Kindern eine Weihnachtsfreude bereitet.

"Ich habe es in der Zeitung gelesen und wollte unbedingt helfen", sagte die 89-jährige Henriette Schmitz. Sie bekommt selbst eine kleine Rente, hat aber dennoch zwei Pakete Nudeln gekauft, die sie gerade mit ihrem Rollator zum Feuerwehrhaus in St. Tönis bringt. Einmal mehr wird dort für die Rumänien-Hilfe eingesammelt.

Es ist eine kleine Spende von vielen, die an dem Morgen abgegeben werden. Als dort um 10 Uhr mit der Aktion begonnen wird, sind die ersten Spender schon da. 15 Mitglieder der Jugend-Feuerwehr nehmen die haltbaren Lebensmittel, Mehl, Zucker, Haferflocken, die Nougat- Creme oder Bekleidungsgegenstände und Spielsachen entgegen. "Ich mache gerne mit, denn damit helfen wir ja vielen Menschen"; sagte der 14-jährige Jan Fruhen, der zum zweiten Mal mit anpackt. Zum 5. Mal ist Niklas Schmedders (17) dabei. Neben den 13 Jungs sind auch Maria und Katharina wenig später mit der ersten Sortierung beschäftigt.

Etwa zwei Stunden dürften es etwa 120 Spender gewesen sein. "Längst nicht so viel wie im vergangenen Jahr", stellt Brandmeister Daniel Schindler (30) fest, dass das Aufkommen im Laufe der Zeit doch merklich zurück gegangen sei. Was aber viele nicht davon abhält, weiter zu machen.

"Ich verstehe manchmal die Jammerei hier bei uns nicht", sagte die 67-jährige Brigitte Koll. Sie bringt eine Winterjacke, Schals und Lebensmittel vorbei, kennt aus Berichten von früheren Arbeitskollegen das ärmliche Leben in vielen Regionen Rumäniens und ergänzt: "Vor allem viele ältere Menschen dort haben nur das Notdürftigste, ernähren sich größtenteils nur vom weißen Kohl."

"Eine tolle Aktion", meint der 58-jährige Werner Rütten. Er hat Konserven mitgebracht, steckt außerdem zehn Euro in die Sammelbüchse. Ein anderer Rentner, der wohl keine Zeit zum Einkauf gehabt hatte, spendiert 60 Euro. Unter anderem gibt das Ehepaar Sylvie und Marco Gülich Kinderkleidung ab; der Ehemann kommentiert: "Das ist eine sehr schöne Tradition der Feuerwehr." Eine Tradition, die im Mai 1992 ihren Anfang nahm. Damals hatte die Franziskaner-Schwester Angela dem Vorster Pfarrer Ludwig Kamm die Armut und die Not im rumänischen Caransebes beschrieben. Kamm fuhr mit anderen dorthin, um sich selbst ein Bild zu machen. Es war der Anfang einer großen Hilfslawine, die dann wenige Monate später die Rumänienhilfe Vorst organisierte, unter kräftiger Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst. Wehrleiter Rolf Peschken führt diese Aktion seit langem mit der Rumänienhilfe durch, nachdem der Chef der Rumänienhilfe, Hans Holtschoppen, zuletzt vor zwei Jahren in Caransebes gewesen war und sich von der weiteren Notwendigkeit der Hilfestellungen überzeugte.

Es war diesmal die 24. Sammelaktion, die auch in einigen anderen Feuerwehrgerätehäusern durchgeführt wurde. Sogar eine alte noch funktionsfähige Nähmaschine wurde im St. Töniser Feuerwehrgerätehaus an der Mühlenstraße abgegeben. Neben Winterbekleidung oder Spielen. Einige Familien hatten sogar Weihnachtspakete schön verpackt; "Für einen Jungen im Alter von fünf bis acht Jahren" dies stand auf einem.

Die jungen Feuerwehrkameraden sortierten die Lebensmittel vor. Und Markus Hergett, stellvertretender Pressesprecher der Tönisvorster Feuerwehr garantierte: "Dass die Lebensmittel und anderen Spenden ans Ziel kommen und pünktlich zum Weihnachtsfest in Caransebes verteilt werden." Noch vor wenigen Monaten hatten die Rumänienhilfe ein weiterer Hilferuf von Kindern und Kranken aus der rumänischen Stadt erreicht, mit den Hilfsgütern nicht nachzulassen. Dazu Rolf Peschken: "So lange man uns um die Hilfe bittet, kümmern wir uns, damit insbesondere viele Kinder und Kranke sich an den Weihnachtstagen über kleine Präsente oder ein Weihnachtsessen freuen können."

(wsc)
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