Tönisvorst "Für Heidenau in Grund und Boden schämen"

Die anschwellenden Flüchtlingsströme, die auch den Kreis Viersen erreichen, waren ebenfalls Thema der Diskussionsrunde. Eine Bürgerin wollte wissen, ob wirklich vorwiegend junge Männer aus dem arabischen Raum nach St. Tönis kämen. Das wurde bestätigt. "Es kommen aber auch Familien mit Kindern, die wir vorzugsweise in festen Häusern unterbringen wollen", sagte Bürgermeister Goßen. Im Daihatsu-Gebäude in St. Tönis sei man im Zeitplan und werde demnächst mit der Einrichtung beginnen können. Man wolle jetzt auch die Menschen "aus den Turnhallen holen".

Für Vorgänge wie im sächsischen Heidenau, so der Bürgermeister, müsse man sich "in Grund und Boden schämen". In Tönisvorst herrsche dagegen ein gutes Klima, Menschen seien hier mit Engagement dabei zu helfen. Sachspenden, wie sie immer wieder angeboten werden, seien zwar durchaus erwünscht, man solle sich aber in diesen Fällen zuerst mit dem Sozialamt verständigen, welche Dinge auch wirklich genutzt werden könnten. Zu Appellen aus dem kirchlichen Raum, Flüchtlinge privat unterzubringen, äußerte sich der Bürgermeister zurückhaltend. Dazu gebe die Stadt keine Ratschläge und wolle die Verantwortung dafür nicht tragen, das müsse jeder für sich - ohne Emotionen und nach dem gesunden Menschenverstand - entscheiden, ob man jemand, den man nicht kennt, in sein privates Umfeld aufnehmen möchte.

(jk-)
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