Tönisvorst Gerke-Laster warnen vor totem Winkel

Tönisvorst · Die Kreispolizeibehörde Viersen startet mit dem St. Töniser Entsorger Gerke eine Aktion, die besonders der Sicherheit von Radfahrern gilt. Aufkleber machen auf die Gefahr aufmerksam, von Lkw-Fahrern nicht gesehen zu werden.

 Aufkleber für das erste Gerke-Fahrzeug (von links): Geschäftsführer Bernd Hoffmann, Verkehrssicherheitsberater André Schmitz, Disponent Michael Berg und Dieter Bach (Kreisverkehrswacht).

Aufkleber für das erste Gerke-Fahrzeug (von links): Geschäftsführer Bernd Hoffmann, Verkehrssicherheitsberater André Schmitz, Disponent Michael Berg und Dieter Bach (Kreisverkehrswacht).

Foto: WOLFGANG KAISER

Gestern erhielten die ersten der 40 Fahrzeuge der Städtereinigung Gerke große Warnaufkleber, mit denen auf die Gefahr des toten Winkels aufmerksam gemacht wird. Der Entsorger Gerke ist das erste Unternehmen im Ostkreis, das sich an der Aktion der Kreispolizeibehörde Viersen beteiligt. Gestartet hatte dieses Projekt im Dezember 2013 mit ersten Kooperationspartnern in Nettetal, Schwalmtal und Dülken. Sowohl die Fahrradfahrer jeglichen Alters, die im Straßenverkehr Lastwagen begegnen, als auch die Fahrer dieser schweren Fahrzeuge selber sollen für das Problem sensibilisiert werden.

Dieter Bach, Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht, und André Schmitz, Verkehrssicherheitsberater der Polizei, dankten gestern beim Besuch auf dem Gerke-Firmengelände Geschäftsführer Bernd Hoffmann und seinem Disponenten Michael Berg für die Bereitschaft des Unternehmens, sich mit den Firmenwagen an dieser Aktion zu beteiligen. Die Müllwagen des Unternehmens sind nicht nur in Tönisvorst unterwegs, sondern in einem Radius zwischen Geldern im Norden und Meerbusch im Süden.

Die meisten Radfahrer haben im Straßenverkehr gefährliche Situationen wie diese schon einmal erlebt: Vor der Ampel wartet ein Bus oder ein Lkw. Weil rechts neben dem Fahrzeug noch genügend Platz ist, fährt der Radfahrer bis nach vorne, damit er bei Grünlicht schneller weiter fahren kann. Dann bei Grünlicht fährt das neben ihm wartende Fahrzeug an, um nach rechts abzubiegen. Und genau hier liegt die Gefahr. Der Fahrer des Busses oder Lkws hat den Platz auf der rechten Seite nicht für eventuell vorbeifahrende Radfahrer freigelassen, sondern nur, um beim Abbiegen nicht auf den Gehweg zu geraten. Der rechts daneben stehende Radfahrer kann dann, wenn überhaupt, nur mit viel Glück einem Unfall durch Überrollt-Werden entkommen. Der Fahrer des großen Fahrzeugs neben ihm hatte keine Chance, den Radfahrer überhaupt zu sehen. Aber auch Fußgänger begeben sich häufig in Gefahr, indem sie zu dicht an diese großen Fahrzeuge herantreten.

Dieter Bach und André Schmitz geben einfache Tipps, wie man diese gefährliche Situation vermeiden kann: Man sollte immer den Blickkontakt zum Fahrer suchen, wenn es geht. Wichtig ist es, einen größeren und damit ausreichenden seitlichen Abstand zu Fahrzeugen zu halten. Außerdem sollte man es sich zur Angewohnheit machen, sich vorsichtshalber umzudrehen, bevor man eine Kreuzung oder Seitenstraße überquert, um sich zu vergewissern, ob nicht ein Rechtsabbieger von hinten kommt - also kurz: "raus dem Toten Winkel.

Dieter Bach und André Schmitz machen darauf aufmerksam, dass es mehrere tote Winkel gibt. Nicht nur die rechte Seite ist beim Abbiegen gefährlich, an Ampeln und Fußgängerüberwegen ist auch der Bereich direkt vor dem Lkw schwer einsehbar. Die Müllwagen sind von 6 Uhr an den ganzen Tag unterwegs, damit auch morgens auf den Schulwegen, im Winter auch in der Dunkelheit. Die Polizisten raten gerade jungen Radfahrern zu "Sicherheit durch Sichtbarkeit". Reflexstreifen an Kleidung und Reflektoren am Rad helfen dabei. Unternehmen, die an dieser Aktion teilnehmen wollen, können sich melden beim Kommissariat Verkehrsunfallprävention, Mühlenweg 7, 41751 Viersen-Dülken, Tel. 02162 3771720.

(RP)
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