Tönisvorst. Gute-Laune-Konzert mit viel Schwung

Tönisvorst. · Stadtkulturbund eröffnet mit "bigbandfriends" die Spielzeit 2016/2017.

Mit viel Schwung und großer Leidenschaft eröffneten die "bigbandfriends" aus Düsseldorf die neue Spielzeit 2016/17 des Stadtkulturbundes. Die "bigbandfriends" hatten in Tönisvorst bereits einmal ein Charity-Konzert gegeben. Das weckte nach den Worten von Peter Siegel damals schon den Wunsch, von dieser temperamentvollen Formation mehr zu hören. Nach den kurzen Begrüßungsworten des Vorsitzenden versetzten die blendend aufgelegten Musiker mit ihrem temporeichen Spiel das Publikum im Forum Corneliusfeld in allerbeste Stimmung. Unter der Leitung des quirligen Bandleaders Jonathan Boutin spielte das große Ensemble alte und neue Musik, vor allem aber immer wieder gern gehörte Evergreens und regelrechte Ohrwürmer wie "Sweet Georgia Brown" oder den Sinatra-Titel "Fly me to the moon".

Die Hobbymusiker, die hier durchaus professionell aufspielten, musizieren seit zwei Jahrzehnten miteinander, wurden vom zu früh verstorbenen John C. Marshall geformt und werden jetzt von Jon Boutin geführt. Eröffnet wurde das Konzert mit Irving Berlins "Blue skies" und führte über einen Santana-Titel zum schwungvollen "Swinging Shepherds Blues". Mit Hans Peter Salentin hatten sich die "bigbandfriends" einen Könner an der Trompete dazu geholt. Er ist Professor für Jazztrompete, Big Band und Jazz-Combo an der Hochschule für Musik in Würzburg und setzte in seinen Soli starke Akzente. Er beherrscht das machtvolle Spiel ebenso wie die warmen gedämpften Töne.

Mit Sonja Schreckenberg, die sich den Künstlernamen "Sonja La Voice" gegeben hat, trat zudem eine Sängerin mit Wurzeln auf der Karibik-Insel Montserrat auf, die lange in den USA lebte und heute in Köln zu Hause ist. Sie brachte eine stimmgewaltige "Röhre" ein, die manchmal etwas schrill wurde, aber mit viel Pep und rassigem Temperament zu gefallen wusste. Stevie Wonders "For once in my life" und das "Girl from Ipanema", das sie in "Boy from Ipanema" umtextete, intonierte sie unter großem Beifall des gut mitgehenden Publikums.

Jon Boutin, der am Berklee College of Music in Boston Musik studierte, arbeitete auf Kreuzfahrtschiffen und für Musicals und ist seit 2013 der Bandleader. Er bewies eine hervorragende Jazzstimme und spielte dazu ausgezeichnet selbst Trompete, hatte dabei mit der gleichzeitigen Leitung seines Ensembles allerhand zu tun, bewies aber Stehvermögen und kam dabei auch noch kauzig-humorvoll über die Bühne.

Er lässt die Big Band auch Be Bop-Stücke, ("Bernie`s Tune"), Duke-Ellington-Klassiker wie den "C- Jam Blues" , Titel im Stile von Count Basie und Glenn Miller-Erfolge wie "In the mood" spielen. Jon Boutin sang auch die Liebeserklärung "Let`s fall, in love" und den Klassiker "Mackie Messer". Das berühmte "Love" von Queen fand in diesem Konzert ebenso Platz wie Quincy Jones-Hit "Soul Bossa Nova". Sogar für Filmmusiken, unter anderem aus James-Bond-Filmen, war auch noch Platz.

Dieses rundum Gute-Laune-Konzert des Stadtkulturbundes endete mit stehenden Ovationen und einer mitreißenden Zugabe "I feel good" von James Brown.

(jka)
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