Tönisvorst In Tönisvorst hat die Apfelernte begonnen

Tönisvorst · Die ersten frischen Früchte liegen bereits in den Regalen der Höfe und Märkte. Noch bis Mitte Oktober dauert die Pflückzeit. Dann sind alle 40 Sorten, die am Niederrhein angebaut werden, geerntet.

 Hermann-Josef Hegger (v.l.), Bürgermeister Thomas Goßen, Karl Panzer, Apfelkönigin Annica Lambertz, Philipp Panzer, Rudolf Schumacher, Dirk Schumacher und einige Erntehelferinnen zeigen die ersten geernteten Äpfel.

Hermann-Josef Hegger (v.l.), Bürgermeister Thomas Goßen, Karl Panzer, Apfelkönigin Annica Lambertz, Philipp Panzer, Rudolf Schumacher, Dirk Schumacher und einige Erntehelferinnen zeigen die ersten geernteten Äpfel.

Foto: Kaiser

Sie sind fest und knackig und hängen noch an den Bäumen des Obsthofs Schumacher. Aber die ersten Erntehelferinnen stehen schon zwischen den kleinen Bäumchen und greifen nach den Früchten. Rudolf Schumacher, der zum offiziellen Start der Tönisvorster Apfelernte auf seinen Hof eingeladen hat, fährt mit einem kleinen Wägelchen stolz an den Baumreihen vorbei. "Es ist ein Gefühl wie bei einem Maler, der monatelang an einem Bild gearbeitet hat und nun die Formen und Farben in Vollendung sieht", sagt der 66-Jährige.

Von klein auf kennt Rudolf Schumacher den Obstanbau. Schon sein Vater hat den Hof in der Huverheide bewirtschaftet. "Die Äpfel sind unsere Hauptfrucht", erzählt der Obstbauer. Aber auch Kirschen, Birnen, Pflaumen und Aprikosen wachsen in der Huverheide. Bis vor drei Jahren haben die Schumachers auf dem Hof noch selbst verkauft, heute gibt es in Meerbusch und Düsseldorf das "Apfelparadies", wo das Obst aus Tönisvorst vermarktet wird. Auch viele heimische Geschäfte verkaufen die Äpfel der Schumachers.

Nach wie vor setzen die Tönisvorster Obstbauern auf die Direktvermarktung in der Region. Deshalb bereitet der russische Importstopp den Apfelbauern am Niederrhein keine großen Sorgen. "Gleichwohl kann es passieren, dass der Markt überschwemmt wird mit Obst", sagt Schumacher. Aber, da sind sich die Rudolf Schumacher, Karl Panzer vom Obsthof Unterweiden und Dirk Schumacher vom Koitzhof sicher, die Qualität, die das für den Apfelanbau perfekte niederrheinische Klima hervorbringt, setzt sich durch. "Wir rechnen in diesem Jahr mit einer besonders reichen Ernte in fantastischer Qualität", sagt Schumacher. Der viele Regen und die schon kalten Nächte seien sehr gut für Aroma und Farbe.

Im Vergleich zum Vorjahr habe die Ernte zwei Wochen früher begonnen. "Die ersten Sorten sind schon in den Läden", erzählt Schumacher. Als Nächstes werde der Lieblingsapfel der Deutschen, der Elstar, geerntet. Auch der Boskoop, die neue Sorte Wellant und die Janagold-Gruppe seien bald reif. Zuletzt, in diesem Jahr voraussichtlich Mitte Oktober, sind die späten Sorten wie Braeburn und Fuji fällig. Insgesamt sind es mehr als 40 Apfelsorten, die die Obstbauern vom Niederrhein in den nächsten Wochen von den Bäumen holen. "Darunter sind auch Äpfel, die speziell für Allergiker gezüchtet wurden", erzählt Schumacher.

Der Obstbauer selbst kreiert immer wieder neue Sorten. Schon lange arbeitet er an einem ganz besonderen "Baby". Dafür kreuzt er den Roten Königsapfel, der zwar appetitlich rotes Fruchtfleisch hat, aber leider gar nicht schmeckt, mit süßen Sorten. Ob die neue Zucht in diesem Jahr endlich gelingt, wird sich bald zeigen.

(WS03)
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