Tönisvorst Inklusion in den Schulen schreitet voran

Tönisvorst · Die Ausstattung könnte besser sein, aber die Inklusion geht gut voran. Das ist das Fazit der Schulleiterinnen der Grund- und der weiterführenden Schulen in Tönisvorst. Seit 2014 haben Kinder mit Förderbedarf ein Recht auf einen Platz in einer Regelschule. In Tönisvorst bieten die St. Töniser Grundschulen Corneliusstraße und Hülser Straße sowie die Sekundarschule und das Michael-Ende-Gymnasium das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht-behinderten Kindern an. Im Schul- und Kulturausschuss zogen die Schulleiterinnen jetzt ein erstes Fazit.

"Bei der Ausstattung haperte es noch", sagte etwa Beate Jacobs, Rektorin der Grundschule Hülser Straße. So seien andere Stühle für unruhige Kinder, spezielle Lehrmittel für Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf und notwendige Intelligenztests nicht vorhanden. "Die brauchen wir aber für die Arbeit." Die beiden St. Töniser Grundschulen Corneliusstraße und Hülser Straße werden von insgesamt 56 Kindern mit Förderbedarf besucht.

Annette Stephan von der Sekundarschule klagte über den hohen bürokratischen Aufwand, der nötig sei, damit der Förderbedarf eines Schülers überhaupt anerkannt werde. Davon abgesehen, laufe es aber gut mit der Inklusion an der Schule, sagte die stellvertretende Leiterin. Paul Birnbrich, Leiter des Michael-Ende-Gymnasiums, ist zufrieden mit dem Stand der Dinge. Acht Schüler mit Förderbedarf besuchen zurzeit die Stufen fünf und sechs des Gymnasiums. Zwei seien lernbehindert, fünf hätten den Förderschwerpunkt emotional-sozial. Ein Lehrer kümmere sich mit einer halben Stelle um die Kinder. Zusätzlich habe die Schule einen Jugendlichen im Freiwilligen Sozialen Jahr für die Betreuung gewinnen können. "Außerdem hat die Sparkassenstiftung einen Differenzierungsraum ausgestattet, in dem die Förderkinder auch mal getrennt von den anderen unterrichtet werden können", erklärte Birnbrich.

Dr. Thomas Mohr von der Unteren Schulaufsicht des Kreises Viersen sagte auf Nachfrage, dass die Förderschulen im Kreis durch die Inklusion nicht gefährdet seien: "Die Anmeldezahlen sind stabil. Eltern von Kindern mit Förderbedarf werden auch weiterhin die Freiheit haben, ihre Kinder an einer Regelschule oder an einer Förderschule anzumelden."

(WS03)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort