Tönisvorst Keine Wassergewinnung in St. Tönis mehr?

Tönisvorst · Die Wasserschutzzone im Bereich des Gewerbegebiets Höhenhöfe westlich der Düsseldorfer Straße in St. Tönis beschäftigte erneut die Politiker am Mittwochabend im Planungsausschuss. Diesmal war es die SPD-Fraktion, die eine Anfrage zu einem Neuzuschnitt der Wasserschutzzone stellte und schließlich vorschlug, die Gewinnung von Trinkwasser durch diesen Brunnen in St. Tönis ganz aufzugeben.

Der Hintergrund: Große Teile des Ortsgebiets von St. Tönis liegen in der Wasserschutzzone IIIa. In dieser Zone sind die Nutzungsmöglichkeiten der Grundstücke stark eingeschränkt. So darf sich kein Kfz-Betrieb dort ansiedeln, kein Baumarkt, der Farben und Lacke führt. Für die Stadt ist das unerfreulich, denn sie will das Gewerbegebiet weiterentwickeln. Tatsächlich hatte es in der Vergangenheit immer wieder Anfragen von Baumarkt-Ketten gegeben, die Interesse an einem Grundstück im Bereich Höhenhöfe hatten.

Die Verwaltung hat mittlerweile eine Kanzlei beauftragt, die sich des Themas angenommen hat. Demnach gibt es aktuell keine Möglichkeit, von der Wasserschutzzonen-Verordnung vorzeitig befreit zu werden. Allerdings, das führte Fachbereichsleiter Marcus Beyer im Planungsausschuss aus, laufe 2023 der Wasserversorgungsvertrag zwischen Willich und Tönisvorst aus. "Dann können wir neu verhandeln, eventuell werden neue hydrologische Berechnungen aufgestellt und dann könnte es sein, dass die Zone IIIa zumindest verkleinert wird", sagte Beyer. Eine andere Möglichkeit wäre, die Wasserentnahme an dieser Stelle ganz aufzugeben. Dafür plädierte die SPD-Fraktion. Die anderen wollen noch beraten.

(wic)
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