Tönisvorst Kirchen laden zu Demo gegen Ausländerhass ein

Tönisvorst · Die evangelische und katholische Kirche laden für Donnerstag, 16. Juli, 20 Uhr, zu einer Demonstration gegen Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit auf dem Vorster Marktplatz ein. Vorher, um 19.55 Uhr, werden die Glocken von St. Godehard zu dieser Demonstration rufen. Auslöser waren ausländerfeindliche Schmierereien auf Straßen und Wänden, die in Vorst auftauchten. Außerdem sollen Schmähschriften der NPD verteilt worden sein.

Die Pfarrer Bernd Pätzold von der evangelischen Kirchengemeinde und Ludwig Kamm von St. Godehard schreiben in ihrer Einladung: "Leider gibt es auch bei uns in Vorst Menschen, die Hass und Feindschaft gegen die Flüchtlinge und Asylsuchenden sähen." Die beiden Pfarrer rufen alle Vorster Bürger und Vereine auf, sich gegen alle ausländerfeindlichen Aktionen zu stemmen und eine Kultur des Willkommens aufzubauen. Die Pfarrer verweisen darauf, dass Menschen aus fernen Ländern, die es zu Hause nicht mehr ausgehalten haben, auch nach Vorst gekommen seien. "Krieg, Bürgerkrieg, Ungerechtigkeit, soziale Not und Hoffnungslosigkeit haben sie auf den Weg zu uns gezwungen." Nach langen und gefahrvollen Wegen, an denen leider oftmals auch Kriminelle verdient hätten, seien sie in Vorst angekommen. "Sie gehören jetzt zu uns. Sie sind Mitglieder unserer Dorfgemeinschaft. Gehen wir auf diese Menschen zu und holen sie in unsere Vereine und Gruppierungen. Die Einladung ist illustriert mit dem Satz "Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter." So zitiert Johann Wolfgang von Goethe in seinem "West-östlichen Divan" von 1819 den persischen Botschafter in Petersburg, Mirza Aboul Hassan Khan.

Die Stadt unterstützt das Ansinnen der Pfarrer. Beigeordnete Nicole Waßen und Fachbereichsleiter Wolfgang Schouten werden an der Demonstration teilnehmen.

(hb)
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