Tönisvorst Kompliment für die Restaurantchefin

Tönisvorst · Das Restaurant auf Zeit, das Krisztina Hollstein jetzt für einen Tag im Familienzentrum "Villa Gänseblümchen" eröffnet hat, war ein voller Erfolg. Die leidenschaftliche Köchin kann sich eine Wiederholung vorstellen.

 In der "Villa Gänseblümchen" in St. Tönis begrüßten Krisztina Hollstein (2. von rechts) und Küchenhilfe Alexandra Rottmann (rechts) jetzt viele begeisterte Gäste.

In der "Villa Gänseblümchen" in St. Tönis begrüßten Krisztina Hollstein (2. von rechts) und Küchenhilfe Alexandra Rottmann (rechts) jetzt viele begeisterte Gäste.

Foto: Wolfgang Kaiser

Es war schon lange ihr Traum: ein eigenes Restaurant. Nun ist er wahr geworden, wenn auch nur für einen Tag. Am Sonntag eröffnete die St. Töniserin Ernährungsberaterin Krisztina Hollstein in der "Villa Gänseblümchen" ihr Bistro. "Sommerliche Kräuterküche" stand auf dem Speiseplan. Anlass war der "Restaurant Day", der jetzt weltweit stattfand.

"Ich finde die Idee toll", schwärmt die 32-Jährige. Seit 2011 gibt es die Bewegung, die in Finnland ihren Anfang nahm. Viermal im Jahr an festgelegten Tagen kann jeder sein eigenes Restaurant eröffnen. Ob im Wohnzimmer oder im Garten, im Büro, Park oder einem gemieteten Raum, spielt dabei keine Rolle. Während in Finnland, den Niederlanden, Polen und Ungarn etliche Menschen am Sonntag zum Gastronom geworden sind, war der Niederrhein nur dünn besiedelt mit den Restaurants auf Zeit. "Wir sind aus Düsseldorf gekommen", erzählen Christian und Mandy Thoss, "da gibt es so was nicht."

Über einen Fernsehbeitrag waren die Düsseldorfer auf den weltweiten Restaurant Day aufmerksam geworden und suchten gezielt nach Veranstaltungsorten. "In Köln gibt es zwei, in Goch und in Kleve eins, Tönisvorst war das nächstliegende." Bereut haben die beiden Städter die Reise aufs Land nicht. "Die Lavendeltorte schmeckt toll", schwärmt Mandy Thoss, während ihr Mann mit Genuss in ein herzhaftes Baguette beißt.

Von denen ist auch Wolfgang Hansen begeistert. Der Tönisvorster lebt seit 15 Jahren vegan und freut sich, dass es im Restaurant von Krisztina Hollstein auch vegane Gerichte gibt. Schnell kommen die beiden ins Gespräch.

"Die Avocados dürfen für die Creme nicht zu hart sein", sagt die Köchin und rät, sie neben Bananen zu lagern, "dann reifen sie schneller." Wolfgang Hansen lässt sich gleich noch eines von den Baguettes mit Räuchertofu, Tomaten und der Avocado-Creme für zu Hause einpacken.

Auch die anderen Gäste sind begeistert von den Gerichten, die die Eintagsgastronomin zubereitet hat. "Ich habe die Kräutersuppe gegessen, alle Salate probiert und werde jetzt noch die Basilikumtorte kosten", sagt Gisela Rauch. Nicht nur das Essen und die Idee gefallen der Anratherin, auch die freundliche Atmosphäre, in der man sofort mit anderen Gästen ins Gespräch kommt, kommt gut an. "Wenn es das noch mal gibt, bin ich wieder dabei."

Auch Krisztina Hollstein kann sich vorstellen, ihr Restaurant noch einmal zu öffnen. "Aber dann brauche ich mehr Hilfe", sagt die 32-Jährige, die mit ihrer Freundin Alexandra Rottmann die ganze Arbeit sowohl bei den Vorbereitungen als auch am Tag selber allein gestemmt hat. Umso mehr freut sich die Hobbyköchin, dass die Idee ankommt und die Gäste den gesamten Mittag und Nachmittag über in die "Villa Gänseblümchen" strömen. "Fast alle Teller sind leer gegessen", bemerkt Krisztina Hollstein und sieht dabei trotz all der Hektik sehr glücklich aus. "Das ist das schönste Kompliment für eine Köchin."

(RP)
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