Tönisvorst Kreisgraben: Foto vom Fundtag

Tönisvorst · Anfang nächster Woche soll das angrenzende Teilstück freigelegt werden. Archäologin Melanie Eigen ist sehr gespannt, ob sich bei der genaueren Untersuchung dieses Kreisgrabens mehr über seine Funktion und sein Alter ergibt. Noch rätseln die Archäologen im Grabungsgebiet Vorst-Nord darüber, was sie da genau gefunden haben. Im Halbkreis ist ein etwa 40 Zentimeter breiter Streifen im Erdreich zu erkennen.

Bisher wird angenommen, dass es sich um einen Ring mit Palisaden handelt, der eine kleine Insel mit einem Durchmesser von 13 Metern umfasst. Die Archäologen von Archbau Köln halten ein eisenzeitliches Hügelgrab ebenso für möglich wie die simple Nutzung als Pferch für das Vieh oder als Rückzugsort bei feindlichen Angriffen. Noch sind keine Grabbeigaben oder sonstige Objekte, die etwas über die Nutzung aussagen, gefunden worden.

Auch eine zeitliche Einordnung als eisenzeitlich (800 - 0 v. Chr.) oder mittelalterlich (500 - 1500 n. Chr.) wird noch zu klären sein. Bis auf Keramikscherben und Eisenteile ist noch nichts "Handfestes" in Vorst gefunden worden. Umso wichtiger sind Bodenverfärbungen, die auf verwittertes Holz (Pfosten, Baumstämme) oder Wasser (Brunnen, Teich) schließen lassen.

(hb)
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