Tönisvorst Landrat: Korrekturen über 776.000 Euro

Tönisvorst · Am Montag hatte CDU-Ratsherr und MIT-Vorsitzender Georg Körwer eine besondere Post im Briefkasten. Er bekam ein Schreiben der Kommunalaufsicht zugestellt. Denn Körwer war im Stadtrat der erste Stadtverordnete, der dem Jahresabschluss 2014 der Stadt Tönisvorst seine Zustimmung versagte.

Es ging um die Frage, wie die Grundstücks- und Hausübergabe von Krankenhaus und Seniorenheimen von der städtischen Tochter Antoniuszentrum GmbH an die Stadt und der GmbH an die Alexianer Krefeld bilanziell behandelt wird. Da der Kreis als Aufsichtsbehörde die Jahresabschlüsse prüft, waren alle gespannt, wie das Ergebnis ausfällt. Jetzt teilte der Landrat Dr. Andreas Coenen im Hinblick auf die bilanzielle Beurteilung der Krankenhausübertragung die Rechtsauffassung des Kreises mit. Aus dem Schreiben an Körwer geht hervor, dass der Kreis die Auffassung der Stadtverwaltung Tönisvorst grundsätzlich teile. Als Begründung diene nun eine lange vor der Übertragung abgegebene Absichtserklärung.

Unterschiedliche Rechtsauffassungen zur Bilanzierung des Übergangs sind für Ratsherr Körwer dadurch aber nicht ausgeräumt. Allerdings seien aufgrund der Prüfung der Kommunalaufsicht Korrekturen in Höhe von 776.000 Euro mit Auswirkung auf die allgemeine Rücklage erforderlich. Diese Änderungen werden heute im Hauptausschuss erläutert. Diese sollten nach Auskunft des Landrats voraussichtlich in laufender Rechnung im Jahresabschluss 2015 angepasst werden.

Im November 2013 erklärten Bürgermeister und Aufsichtsrat des Antoniuszentrums den Übergang: Die Antonius GmbH wird an die Alexianer für 0 Euro veräußert, die Grundstücke und Gebäude bleiben im Besitz der Stadt und werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür tragen die Alexianer das Minus des Antoniuszentrums in Höhe von knapp einer Million Euro.

(hb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort