Tönisvorst Lieber Energie ohne Qualm und Gestank

Tönisvorst · Wie wird eigentlich Strom erzeugt? Wo kann Energie gespart werden und was hat es mit den regenerativen Energien auf sich? In der Kita Mullewapp standen die umweltpädagogischen Tage mit vielen Experimenten auf dem Programm.

 Ulrike Janoczek zeigt Amelia, wie eine Wasserpumpe funktioniert. Die Kinder in der städtischen Kindertagesstätte haben viel über die Erzeugung von Strom mit Wind, Wasser und Sonne erfahren.

Ulrike Janoczek zeigt Amelia, wie eine Wasserpumpe funktioniert. Die Kinder in der städtischen Kindertagesstätte haben viel über die Erzeugung von Strom mit Wind, Wasser und Sonne erfahren.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Ein Staubsauger", der Ruf von gleich fünf Kinderstimmen schallt durch den Gruppenraum in der städtischen Kindertagesstätte Mullewapp. Amelia und Ulrike Janoczek, die gerade mittels Gestenspiel und Geräuschen das elektronische Haushaltsgerät nachgemacht haben, nicken lachend. Auf die Frage der Umweltpädagogin der Deutschen Umwelt-Aktion, wer als nächstes ein Gerät vorstellen möchte, gehen gleich alle Finger in die Höhe. Die Wahl fällt auf Ben, der sich an die Darstellung einer elektrischen Zahnbürste begibt. Auch dieser Gegenstand wird genauso schnell erraten wie alle folgenden elektrischen Geräte. Im Anschluss überlegen alle gemeinsam, was diese Gegenstände benötigen, damit sie funktionieren. Das Zauberwort lautet Strom.

Doch wo kommt der her? Mit dem Thema der Stromerzeugung und den Umweltauswirkungen beschäftigten sich jetzt die Vorschulkinder in der Kita im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes vom Kreis Viersen. In Kitas als auch Grundschulen werden dazu umweltpädagogische Konzepte angeboten, bei denen externe Fachleute mitwirken. Im Mullewapp hat Janoczek derweil eine kleine Dampfmaschine auf dem Tisch befeuert. Die aufmerksam zuhörenden Kinder erfahren, dass in der Maschine Kohle verbrannt wird, die dann wiederum Wasser erhitzt. Das ergibt Wasserdampf und der treibt ein Rad an. "Das bringt gleich unsere Lampe zum Leuchten", informiert die Umweltpädagogin.

Kita-Leiterin Ute Eloo schaltet das Licht im Raum aus. Voller Spannung blicken alle Kinder auf die kleine Lampe vor der Dampfmaschine. Es gibt ein lautes Zischen, Dampf quillt aus der Maschine, und die Lampe geht an. Allerdings rümpfen die Kinder angesichts des Qualms ihre Nasen, und manche Hände halten sich die Ohren zu, denn das Zischen "ist nicht schön", wie Charlotte bemerkt. "Sind Rauch und Qualm gut für uns?", möchte Janoczek wissen. Kopfschütteln und ein lautes "Nein" sind die einhellige Meinung der Kinder. Die Fachfrau spricht kindgerecht über die Erderwärmung und macht anhand des Eisbären deutlich, was das bedeutet. Dazu gibt es Bilder von qualmenden Kraftwerken zu sehen sowie den Eisbären auf einer kleinen Eisscholle.

Dass die Stromerzeugung aber auch anders geht, erfahren die jungen Zuhörer im nächsten Schritt. Janoczek packt neben einem Foto eines großen Windrades ein kleines Modell aus. "Damit kann man ebenfalls Strom machen", weiß Jakob und darf direkt als erster einmal kräftig in die Flügel des Mini-Windrades pusten. Blaue und rote Lampen an dem Modell leuchten auf. Mit Begeisterung übernehmen alle in der Runde einmal die Rolle des Windes.

Nicht minder spannend wird es bei der Wasserenergie, für dessen Darstellung Janoczek ein Wasserbecken und eine Wasserpumpe mitgebracht hat. In vereinfachter Form erfahren die Kinder auch hier, wie das Grundprinzip dieser Stromerzeugung funktioniert. Dann wird es nochmals hochinteressant. Die Sonne kommt ins Spiel. Janoczek packt einen Hubschrauber, ein Auto, mehrere Insekten und ein Wackeltier auf den Tisch, die allesamt mit kleinen Solarzellen ausgerüstet sind. Dazu gehört eine Lampe. Ben ist der erste, der als Sonne für Strom sorgt. Sorgsam richtet er den Strahl der Lampe auf die Solarplatte des Hubschraubers aus. Es dauert einen minimalen Moment, dann beginnen die Rotorblätter zu kreisen.

Im Anschluss an die Experimente überlegen alle gemeinsam, wie man selber Strom sparen kann. Schnell erkennen die pfiffigen Kinder, dass es ganz viele Möglichkeiten gibt, angefangen vom Licht ausschalten, wenn man ein Zimmer verlässt, bis hin zum richtigen Ausschalten eines Fernsehers, anstatt ihn auf Standby zu halten. Damit alle in Zukunft ans Energiesparen denken gibt es noch Eisbärenköpfe zum Ausmalen, die daheim neben Lichtschalter geklebt und an den Fernseher gelehnt werden können. So vergisst niemand, auch zuhause Energie einzusparen.

(tref)
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