Tönisvorst Müll vermeiden und Geld sparen

Tönisvorst · Altkleidung kann ab sofort auch in Containern entsorgt werden, die der Kreis aufgestellt hat. Nach Brüggen, Schwalmtal, Niederkrüchten, Kempen und Willich beteiligen sich jetzt auch Tönisvorst und Viersen an der Neuerung.

 Der neue Altkleider-Container auf dem Wertstoffhof Gerke (von links): Ingo Theis (Gerke), Dorothee Kleinermanns (Abfallbetrieb Kreis Viersen), Abfallberater Christoph Schreurs und Wolfgang Schouten (Stadt Tönisvorst).

Der neue Altkleider-Container auf dem Wertstoffhof Gerke (von links): Ingo Theis (Gerke), Dorothee Kleinermanns (Abfallbetrieb Kreis Viersen), Abfallberater Christoph Schreurs und Wolfgang Schouten (Stadt Tönisvorst).

Foto: WOLFGANG kaiser

Sie leuchten in kräftigem Blau, haben den Aufdruck des Kreises Viersen und laden dazu ein, Altkleider und Schuhe in ihnen zu versenken. 81 der neuen Container des Kreises stehen bereits seit Jahresanfang in verschiedenen Gemeinden und Städten, jetzt kamen in Tönisvorst zwei weitere hinzu. Viersen folgt als nächstes. Der Vorteil: Jede Textilie, die nicht in der grauen Tonne landet, senkt die Kosten der Entsorgung für die Bürger und steigert den Gewinn des Abfallbetriebs, was sich wiederum positiv auf die Müllgebühren auswirkt.

"Wir fischen jedes Jahr drei Kilogramm Altkleidung aus dem Hausmüll und der gelben Tonne heraus", sagt Dorothee Kleinermanns vom Abfallbetrieb Kreis Viersen. Wer Kleidung und Schuhe in die Container des Kreises bringt, spart zweimal: Die Leerung der grauen Tonne wird günstiger, weil sie leichter ist, und das Geld, das der Kreis Viersen mit dem Verkauf der Altkleidung einnimmt, wird als Ertrag auf die Müllgebühren umgelegt. "In den Städten und Gemeinden, in denen die Container bereits seit Jahresanfang stehen, haben wir bis Oktober knapp 300 Tonnen Kleidung gesammelt und durch den Verkauf an Großhändler 37.000 Euro eingenommen", weiß Dorothee Kleinermanns.

Außerdem ist es für die Umwelt gut, wenn die Altkleider nicht verbrannt, sondern wiederverwertet werden. "Im Schnitt werden 53 Prozent der Textilien wiederverwendet und getragen, 37 Prozent werden als Putzlappen oder als Basis für Sinn- und Reißfasern genutzt, fünf Prozent werden thermisch verwertet, und nur fünf Prozent sind wirklich Abfall", nennt die Fachfrau konkrete Zahlen aus der Praxis.

Eine Konkurrenz zu den Altkleidercontainern der karitativen Vereine will der Kreis mit seinen Sammelstellen nicht sein. "Wir haben deshalb in Tönisvorst auch nur zwei Container aufgestellt", sagt Wolfgang Schouten, Ordnungsamtsleiter der Stadt Tönisvorst. Während das Deutsche Rote Kreuz und andere Vereine Sammelstellen für Kleidung und Schuhe im Stadtgebiet haben, sind die Container des Kreises am Wertstoffhof der Firma Gerke, Lenenweg 39, platziert.

"Der Wertstoffhof wird sehr gut angenommen", sagt Ingo Theis von Gerke, mehr als 5000 Anlieferungen seien in diesem Jahr bereits verzeichnet worden. "Und wenn jemand seinen Holzabfall, seinen Grünschnitt oder seinen Sperrmüll bringt, kann er ab jetzt auch einen Sack mit Altkleidern hier einwerfen", erklärt Schouten und deutet auf die beiden blauen Container, die gleich neben den anderen großen Sammelbehältern von Gerke stehen. Besonders viele von den blauen Altkleidercontainern des Kreises hat übrigens die Stadt Willich aufgestellt. 29 Sammelstellen gibt es seit Jahresanfang in den Stadtteilen Willich, Schiefbahn, Neersen und Anrath. Auch Kempen ist mit 16 Containern aktiv an Müllvermeidung und Gebühreneinsparung beteiligt. Außerdem mit im Boot sind Brüggen, Niederkrüchten, Schwalmtal und Viersen, wo die neuen Container ihren Standort an der Kleinanlieferstelle Süchteln, Hindenburgstraße 160, bekommen sollen.

(WS03)
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