Tönisvorst Neue Pläne für Gutenberg-Buchhandlung
Tönisvorst · Über 60 Gäste folgten der Einladung von Wirtschaftsförderer Markus Hergett zum Unternehmerfrühstück "Tönisvorst um 8" im Kulturcafé Papperlapapp. Buchhändler Günter Wielpütz will den Standort Tönisvorst halten und ausbauen.
Günter Wielpütz, geschäftsführender Gesellschafter der Niederrhein Buchhandel GmbH Tönisvorst, war gestern beim Unternehmerfrühstück im Café Papperlapapp ein gefragter Gesprächspartner. Denn in Tönisvorst hatte sich schnell herumgesprochen, dass die Gutenberg-Buchhandlung in der Hochstraße auf der Kippe steht (die RP berichtete). Wielpütz versicherte gestern ausdrücklich, dass es mit der Buchhandlung an der Hochstraße weitergeht - selbst, wenn die Niederrhein Buchhandel GmbH in Insolvenz gehen sollte. Dies sei gegenwärtig nicht auszuschließen.
Die Gesellschaft betreibt vier Buchhandlungen, außer in St. Tönis noch in Krefeld-Fischeln, in Korschenbroich und in Düsseldorf-Garath. Die fünfte Filiale in Kaarst wurde gerade verkauft. Wielpütz, der in Düsseldorf wohnt, will Balast abwerfen und sich auf den Standort Tönisvorst konzentrieren. Die Buchhandlung in der Hochstraße sei entwicklungsfähig. Der 64-jährige Wielpütz will Tönisvorst mit einem anderen Konzept weiterführen und ausbauen. Der gelernte Buchhändler, der langjähriger Sortimentsleiter in der Düsseldorfer Großbuchhandlung Stern Verlag war, will sogar selber wieder aktiv werden und im Laden stehen.
Wichtig ist ihm die Botschaft, dass die Buchhandlung in St. Tönis auf jeden Fall erhalten bleibe, auch wenn noch nichts in trockenen Tüchern sei. Der "Buchhändler aus vollem Herzen" denkt darüber nach, das Sortiment jenseits von Büchern nicht nur auf DVDs und CDs zu erweitern, sondern auch auf Schulbedarf, gehobene Schreibwaren und Geschenkartikel, die zum Thema Buch passten. Auch literarisch will er neue Akzente setzen. Außer den Bestsellern will er auch gute Literatur kleinerer Verlage führen und vorstellen. Wielpütz hatte die Buchhandlungen unter der Marke "Gutenberg" 2012 von Lutz Lewejohann, der sein verkleinertes Stammhaus in Neuss behalten hat.
Diese guten Nachrichten ließen auch Wirtschaftsförderer Markus Hergett und Bürgermeister Thomas Goßen aufatmen. Auch Andrea Hermes und Dennis C. Brujn vom Vorstand des Werberings St. Tönis sind froh, dass die Buchhandlung an der Hochstraße bestehen bleibt. Der Werbering erfuhr generell viel Zuspruch für die Gartentage als gelungene neue Veranstaltung. Mit neuem Elan sucht der Werbering auch das Gespräch mit Politik und Verwaltung - und anderen Unternehmern vor Ort. Markus Hergett war stolz, dass diese Veranstaltung eine so gute Resonanz erfahre. Zugesagt für das dritte Unternehmerfrühstück hätten 75 Teilnehmer, gestern seien dann über 60 gekommen. Thomas Lengwenings, regionaler Repräsentant der Sparkasse Krefeld in Tönisvorst, lobte die Atmosphäre dieser Veranstaltung. Die Sparkasse unterstützt das Frühstück finanziell für vier Treffen im Jahr, die Volksbank Krefeld ebenfalls einmal im Jahr. "Tönisvorst um 8" fand zum zweiten Mal im schönen Rahmen des Kulturcafés Papperlapapp statt. Nachdem der Mertenshof geschlossen ist, fehlt in St. Tönis der richtige Rahmen für eine solche Veranstaltung. Thomas Overbeck, dessen Frau Silvia zusammen mit vier Freundinnen das Kulturcafé führt, nahm diesmal als Gast am Unternehmerfrühstück teil. Der Inhaber von Overbeck Fördertechnik berichtete, dass ein Leerstand an der Clevensstraße bald mit einem Blumenlädchen beendet werde.
Die Gäste des Frühstücks waren gut gemischt: Vom Ein-Mann-Betrieb bis zum internationalen Betrieb für Regeltechnik (Arca Regler) mit 200 Mitarbeitern war alles vertreten. Besonders das Handwerk nutzt die Gelegenheit, sich vorzustellen. Maurermeister und Restaurator Peter Löcher erzielte einen Lacherfolg, als er den Namen seiner Webseite nannte: www.der-bauloewe.com. Und SPD-Ratsherr Hans Joachim Kremser, Prokurist bei Rehse Reklame, versprach den Unternehmern, sie mit moderner Lichtwerbung ins rechts Bild zu setzen. Unter die Gäste hatte sich auch Stephan van der Kooi von Kooi-Immobilien gemischt. Auf seine Gastronomie-Pläne für das ehemalige Kress-Gelände am Maysweg setzen viele Tönisvorster große Hoffnungen für eine Belebung des Ortes.
