Tönisvorst Neuer OP-Trakt in St. Tönis wird gebaut

Tönisvorst · Mit einem symbolischen "Ersten Spatenstich" beging die Alexianer Tönisvorst GmbH gestern offiziell den Baubeginn für einen neuen OP-Trakt. Investiert werden 1,8 Millionen Euro. Im März 2015 soll dort der OP-Betrieb beginnen.

 Gestern beim ersten Spatenstich für den neuen OP-Trakt (von links): Architekt Hans-Georg Führes, Betül Verdi, Chefarzt Dr. Peter Mann, Regionalgeschäftsführer Michael Wilke, Lutz Goldermann, Jürgen Pasch (Rostek & Pesch).

Gestern beim ersten Spatenstich für den neuen OP-Trakt (von links): Architekt Hans-Georg Führes, Betül Verdi, Chefarzt Dr. Peter Mann, Regionalgeschäftsführer Michael Wilke, Lutz Goldermann, Jürgen Pasch (Rostek & Pesch).

Foto: KAISER

Auch wenn sechs Spaten zum Einsatz kamen - viel bewegt wurde gestern nicht. Schließlich stehen die Bagger schon bereit, und vor Ort müssen nur das Fundament gegossen und die Anschlüsse gelegt werden. Bis zum 12. Dezember hat das Krefelder Bauunternehmen Rostek und Pesch Zeit, das Gelände vorzubereiten. Denn dann werden die vorfabrizierten Module angeliefert. Das Unternehmen Cadolto in der Nähe von Nürnberg hat nach den Plänen der Alexianer den OP-Trakt weitgehend bis zu den Steckdosen vorproduziert. Die Module werden dann auf Schwerlasttransportern angeliefert. Vor Ort werden die Teile dann zusammen montiert, mit einem Dach gedeckt und verputzt. Durch diese vielfach erprobte Technologie, mit der das bayrische Unternehmen europaweit erfolgreich am Markt ist, kann der ehrgeizige Zeitplan bis März 2015 eingehalten werden, unabhängig von Frost oder anderen Wetterunbilden.

Regionalgeschäftsführer Michael Wilke war gestern hochzufrieden. Und das könnten auch die Tönisvorster und die Stadtverwaltung sein. Denn ein solcher Neubau mit einer Investitionssumme von 1,8 Millionen Euro sei auch ein deutliches Bekenntnis zur Zukunft des Krankenhauses in St. Tönis. Wilke: "Wir wollen den Bürgern Medizin auf dem heutigen Stand der Wissenschaft anbieten. Dazu gehört auch die räumliche und gerätetechnische Ausstattung. Das haben wir im Übernahmevertrag mit der Stadt Tönisvorst unter ausdrücklicher Nennung der OP-Modernisierung festgeschrieben und daran halten wir uns." Entgegen der ursprünglichen Planungen werden die Operationssäle nun komplett neu gebaut. Damit wird erreicht, dass der bisherige Operationsbetrieb während der Bauphase ungestört weiter laufen kann. Außerdem können bei einem Neubau die neuen OP-Räume optimal nach den Anforderungen von Tönisvorst geplant werden. Nach Aussagen der Alexianer habe es zwischen herkömmlichen Neubau, neuen, vorproduzierten Modulen und Sanierung finanziell keine großen Unterschiede gegeben.

Der OP-Trakt bietet auf rund qm zwei Operationssäle, einen für orthopädische und einen für allgemeinchirurgische Eingriffe. Entsprechend groß ist die Vorfreude bei Dr. med. Peter Mann, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, und Dr. med. Lutz Goldermann, Leiter der Allgemeinchirurgie. Vor allem im Bereich der Orthopädie braucht das OP-Team dann nicht mehr nach Krefeld auszuweichen, sondern kann alle Eingriffe direkt vor Ort vornehmen. Die bisherigen OPs mit dem Charme der 70er Jahre sind technisch überholt, auch wenn medizintechnisch bisher einiges nachgerüstet wurde. Mit der Termintreue bei der OP-Planung sei Tönisvorst schon jetzt vorbildlich, mit dem neuen OP-Trakt sei man aber auch in der Infrastruktur dann wieder wettbewerbstechnisch auf dem Niveau einer Fachklinik, hieß es gestern vor Ort. Allerdings wird es auch in Zukunft keine intensivmedizinische Nachversorgung in Tönisvorst geben. Da das Krankenhaus kaum ein Notfallaufkommen habe, könne viel ruhiger gearbeitet werden. Auch Krefelder Patienten könnten intern nach Tönisvorst geschickt werden.

(RP)
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