Tönisvorst Neues Leben statt ewiger Ruhe

Tönisvorst · Gestern wurde der symbolische Spaten zum ersten Mal in den Boden des Neubaugebiets an der Schäferstraße gestochen. Für rund 35 Familien soll die ehemalige Friedhofserweiterungsfläche ein neues Zuhause werden.

 Dirk Moßig (von links), Christiane Tille-Gander, Stefanie Bartsch, Helge Schwarz, Jörg Friedenberg, Thomas Goßen, Marcus Beyer, Andrea Laarmanns und Achim Blandfort beim symbolischen ersten Spatenstich.

Dirk Moßig (von links), Christiane Tille-Gander, Stefanie Bartsch, Helge Schwarz, Jörg Friedenberg, Thomas Goßen, Marcus Beyer, Andrea Laarmanns und Achim Blandfort beim symbolischen ersten Spatenstich.

Foto: Wolfgang Kaiser

Pünktlich zum Angelusläuten der Kirchenglocken von St. Cornelius sticht Bürgermeister Thomas Goßen symbolisch den Spaten in den Boden, auf dem ein neues Wohngebiet entstehen soll. Zwischen der Friedrichstraße im Norden, dem Friedhof im Osten, der Schelthoferstraße im Süden und der Schäferstraße im Westen hat die Stadt aus ihrem Grundstück, das ursprünglich für die Erweiterung des Friedhofs vorgesehen war, ein kleines Baugebiet gemacht.

Zwölf Doppelhäuser und zwei Grundstücke mit Reihenhausbebauung sind auf dem zwei Hektar großen Gelände vorgesehen. Schon zum Spatenstich konnten Bürgermeister und Fachbereichsleiter Marcus Beyer verkünden: "Alle 24 Doppelhaushälften sind bereits verkauft." Wie es um die Häuser in der Reihe steht, weiß Beyer nicht. "Wir haben diese beiden Parzellen an zwei Bauträger verkauft", sagt der Fachbereichsleiter. Die Bauträger erreichten die Häuser und vermarkten sie. Auf der kleineren Parzelle hinter der Hausbebauung an der Friedrichstraße will der Investor vier Reihenhäuser platzieren. Die andere Parzelle liegt hinter der Schelthoferstraße. Dort sind bis zu neun Häuser in Reihenbauweise möglich.

Bei der Vergabe der Doppelhaushälften hat die Stadt, die mehr als 50 Bewerber für die 24 Wohneinheiten hatte, Sozialpunkte vergeben. "Familien bekommen mehr Sozialpunkte als Paare ohne Kind", erklärt Beyer. Auch gibt es für jüngere Kinder mehr Punkte als für Teenager. "Wir wollen mit diesem Baugebiet dazu beitragen, dass unsere Infrastruktur, also Kindergärten, Schulen, das Schwimmbad, erhalten bleibt", sagt Christiane Tille-Gander, Sprecherin der CDU im Planungsausschuss. Auch Bürgermeister Goßen sagt: "Die Statistik des Kreises zeigt, dass Tönisvorst zu den Kommunen mit dem höchsten Anteil an Bewohnern über 65 Jahren gehört. Diesem demografischen Wandel müssen wir vorbeugen."

Tatsächlich seien es nun überwiegend Familien mit kleinen Kindern, die der ehemaligen Friedhofserweiterungsfläche Leben einhauchen werden. Dabei seien die meisten Neubürger nicht wirklich neu, sondern wohnten bereits in der Stadt, wie Beyer informierte. "Wir haben auch über die Stadtgrenzen hinaus inseriert und hatten auch von dort einige Interessenten, aber die meisten kommen aus Tönisvorst."

Aber nicht alle sind glücklich mit dem Neubaugebiet, das ausschließlich über die Schäferstraße angebunden wird. Im Vorfeld hatten sich vor allem die Anwohner der Friedrichstraße, die zur Schäferstraße führt, und der Schäferstraße selber eine weitere Zufahrt zum Neubaugebiet über die Schelthoferstraße gewünscht. Der zu erwartende Verkehr und die fehlenden Parkplätze bereiteten den Anwohnern Sorgen. Außerdem warnten sie davor, dass das Regenwasser nicht mehr versickern könne und die Schäferstraße flutet. Während der Wunsch nach einer anderen Zufahrt nicht erfüllt wurde, will die Stadt dafür sorgen, dass das Regenwasser in den neuen Kanal abgeführt wird. Auf Wunsch der Anwohner bleibt außerdem ein etwa zehn Meter breiter Grünstreifen mit Bäumen entlang der Schäferstraße stehen.

(WS03)
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