Tönisvorst Nina Hoger liest in der Christuskirche

Tönisvorst · Die Evangelische Kirchengemeinde St. Tönis geht neue Wege. Mit Kulturveranstaltungen sollen auch Kirchenferne angesprochen werden. Mit einer musikalischen Lesung startet die Gemeinde einen Versuch. Bei Erfolg gibt es mehr.

 Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch mit Joachim Watzlawik und Ulla Schneider- Watzlawik von der Krefelder Kulturagentur.

Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch mit Joachim Watzlawik und Ulla Schneider- Watzlawik von der Krefelder Kulturagentur.

Foto: WOLFGANG KAISER

Eine Kulturreihe möchte die Agentur von Joachim Watzlawik und Ulla Schneider-Watzlawik in Tönisvorst etablieren. Als Veranstaltungsort haben die Krefelder sich die evangelische Kirche und ihr neues Gemeindezentrum an der Hülser Straße in St. Tönis ausgesucht. Bei Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch und dem Presbyterium rannten die Kulturmanager mit ihrem Ansinnen offene Türen ein.

Nun ist es soweit: Am Freitag, 2. Dezember, kommen die bekannte Schauspielerin Nina Hoger aus Berlin und die ebenfalls populäre Harfenspielerin Ulla van Daelen aus Köln in die St. Töniser Christuskirche. "Ein Weihnachtsschmaus" lautet der Titel des gemeinsamen Abends. Dahinter verbirgt sich eine musikalische Lesung. Das Programm haben die Künstlerinnen gemeinsam zusammengestellt. "Nina Hoger hat Geschichten, Märchen und Gedichte von Erich Kästner, Heinrich Böll und Hans Fallada ausgesucht, und Ulla van Daelen spielt dazu klassische Weihnachtslieder und Improvisationen", sagt Joachim Watzlawik. Besinnliches und Beschwingtes, Verzauberndes und Nachdenkliches verspricht der Kulturagent.

Daniela Bücher-Bruch freut sich auf den Abend. "Kirche hat auch einen Kulturauftrag über das Kerngeschäft hinaus", findet die Pfarrerin. Schon ihr pensionierter Kollege Renz Schaeffer hatte Künstler und Autoren in die Christuskirche geholt. Daniela Büscher-Bruch betont, dass die Reihe in Gotteshaus und Gemeindezentrum keine Konkurrenz zu den Veranstaltungen des Stadtkulturbundes im Corneliusforum sei.

Die Kulturagentur Schneider-Watzlawik, die früher in der Krefelder Friedenskirche, jetzt im jüdischen Kulturzentrum Veranstaltungen organisiert, sieht sich ebenfalls nicht als Konkurrenz. "Wir setzen bewusst durch kleine Räume andere Akzente", sagt Watzlawik. Wichtig sei ihm, dass das Programm atmosphärisch dicht sei und die Menschen berühre. Das gefällt auch der Pfarrerin: "Das ist keine kommerzielle Unterhaltung. Vielmehr werden Sehnsüchte angesprochen, die wir in uns tragen. Das passt sehr gut in unsere Kirche." Außerdem wolle die Gemeinde Menschen Raum geben und sie über Kultur erreichen. Dazu gehöre auch eine Willkommenskultur, die unter anderem Ausdruck in einem Pausenumtrunk finden soll, den die Ehrenamtler der Gemeinde übernehmen.

Die Veranstaltung am 2. Dezember, 20 Uhr, die auch Jugendliche ansprechen möchte, soll zunächst ein Versuchsballon sein. Wenn der Abend angenommen wird, können Kulturagentur und Gemeinde sich vorstellen, dass es im nächsten Jahr drei weitere Kulturabende gibt.

(WS03)
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