Tönisvorst Politik streitet sich um Spielplatzausbau

Tönisvorst · Die Fraktionen sind uneins, wenn es um den Ausbau der Spielplätze in Vorst geht. Waren die Neugestaltungen im vorigen Jahr bereits beschlossene Sache, will die CDU das Rad jetzt teilweise zurückdrehen.

 Mitglieder der SPD und der Grünen zeigen die Planung für den Spielplatz "Im Buysch" in Vorst.

Mitglieder der SPD und der Grünen zeigen die Planung für den Spielplatz "Im Buysch" in Vorst.

Foto: Wolfgang Kaiser

Kein Kinderkram ist der Streit zwischen SPD und Grünen mit der CDU um die Spielplatzgestaltung in Vorst. Schließlich geht es um viel Geld, das teilweise schon ausgegeben ist. "Wenn der Platz hier jetzt wieder zurückgebaut wird, ist das ganze Geld ja umsonst investiert worden", sagt Dorothea Arretz und fügt hinzu: "Und das ärgert mich. Schließlich ist es Steuergeld."

Die Seniorin wohnt in unmittelbarer Nähe zum Vorster Spielplatz Am Dommeshof und besucht die teilweise schon neugestaltete Spielfläche gerne mit dem Enkelsohn. Der Spielplatz hat von Spielleitplanerin Heike Goßen die Kategorie B bekommen, das heißt, er soll Spiel- und Klettermöglichkeiten für Kindergartenkinder und Grundschüler bieten. Ein neues Sand- und Kiesfeld ist bereits angelegt. Die Gerüste für eine Nestschaukel, eine Seilbahn, ein Balancierelement und eine Rutsche sind vorhanden.

"Wird der Spielplatz Dommeshof jetzt, wie es die CDU beantragt hat, zur Kategorie A aufgewertet, gehört dazu zwingend ein Bolzplatz", weiß Silke Depta von der SPD. Die Rutsche, die auf einen Hügel gebaut ist und das Balancierelement müssten dann wieder abgebaut werden. "Das ist auch deshalb unsinnig, weil einer der Anwohner bereits in der Vergangenheit, als das hier ein Bolzplatz war, regelmäßig die Bälle einkassiert hat", erinnern sich die Nachbarn.

Hauptsächlich wegen der Altersstruktur der Kinder im Umfeld hat sich Spielleitplanerin Goßen am Dommeshof für einen Spielplatz der Kategorie B ausgesprochen. Einen Spielplatz der Kategorie A, der für Kinder jeden Alters und für Jugendliche etwas zu bieten hat, möchte die Planerin hingegen in dem großzügigen Park Im Buysch anlegen. Das unterstützen auch SPD und Grüne, die sich jüngst noch einmal ein Bild von dem noch recht verwahrlosten alten Spielplatz machten.

"Das ist so toll hier, es wäre wirklich schade, wenn hier nichts passiert", findet Jürgen Cox (Grüne). Helge Schwarz (SPD) stellt die Pläne der Stadt für die Anlage vor: Eine Himmelschaukel und ein Balancemobil sollen aufgebaut werden, die Sitzzecke soll wieder hergerichtet und ein Multifunktionsgerät mit Kletterelementen aufgebaut werden. Ein Bolzplatz ist bereits vorhanden und auch der Kleinkindbereich ist weiter nördlich im Park schon fertiggestellt und erfreut sich großer Beliebtheit.

Die CDU aber hat im Bauausschuss beantragt, lediglich ein Volleyballfeld im Buysch anzulegen und die 70.000 Euro, die für die Aufwertung des Spielplatzes veranschlagt sind, in die anderen Plätze zu investieren. Nicht nur SPD und Grüne, auch die Verwaltung spricht sich dagegen aus. "Der Bedarf für Spielplätze ist im Vorster Süden vorhanden", sagte Fachbereichsleiter Marcus Beyer im Bauausschuss. Das bestätigt beim Ortstermin Johanna Funck. "Hier sind immer viele Kinder unterwegs, obwohl der Spielplatz so verkommen ist", sagt die Anwohnerin. Die Verwaltung bietet konkrete Zahlen: 835 Kinder und Jugendliche hat sie im Einzugsbereich des Parks ermittelt.

Wenn die Ideen der Spielleitplanerin umgesetzt werden, hat das südliche Vorst Im Buysch einen sehr attraktiven Spielbereich für alle Altersgruppen. Im nördlichen Vorst können sich Kleinkinder im Kniebeler Park und Grundschüler im Dommeshof austoben. "Auch im Hinblick auf das Neubaugebiet Vorst-Nord ist es dringend nötig, dass wir in die Vorster Spielplätze investieren", findet Helge Schwarz. Zumal die Vorster Plätze im Gegensatz zu den St. Töniser Spielplätzen viel zu lange vernachlässigt worden seien.

(WS03)
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