Tönisvorst Prämierte Schinken aus Meisterhänden

Tönisvorst · Diesmal gab es keinen Schinken, sondern ebenso leckeres Fingerfood vom Chef des Vorster Restaurants "Tafelsilber", David Lünger, einem Schüler des bekannten Fernsehkochs Tim Mälzer. Etwa zwei Wochen zuvor hatten es sich unter anderem die Jury-Mitglieder Irene Wistuba (FDP), Ex-MdB Walter Schöler, Dr. Helmut Theißen (Leiter des Kreis-Veterinäramtes) oder Ehren-Obermeister Jürgen Heck (Willich) schmecken lassen, denn an gleicher Stelle hatte eine öffentliche Schinkenprüfung stattgefunden. Diesmal kam es zur Siegerehrung, rückte Obermeister Jakob Kohnen (60, Vorst) ) mit zahlreichen Urkunden und Pokalen an.

 Obermeister Jakob Kohnen (links) und die ausgezeichneten Metzgermeister mit den Pokalen für die eingereichten Schinken.

Obermeister Jakob Kohnen (links) und die ausgezeichneten Metzgermeister mit den Pokalen für die eingereichten Schinken.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Es freut mich für Sie, dass die Aktion so erfolgreich gewesen war", sagte der Ehrenpräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Manfed Rycken. Denn 13 Betriebe, darunter Metzger aus Tönisvorst, Kempen, aber auch aus Mönchengladbach, Düsseldorf oder der Eifel und dem Aachener Raum, hatten der Jury 45 Produkte vorgelegt, etwa 20 mehr als bei der Verköstigung im Jahr davor.

Rycken war aber dennoch nicht so ganz glücklich und sagte: "Unser Lebensmittelhandwerk muss viel stärker nach vorne gebracht werden. Wir müssen deutlich machen, welche hohen Standards wir bei der Verarbeitung haben. Dazu gehört auch, dass man die prämierten Lebensmittel auch offiziell als einen Meisterschinken bezeichnet und sich so von den Billiganbietern absetzt." Rycken kam ferner auf den Nachwuchsmangel in diesem Handwerk zusprechen, er bemängelte außerdem, dass derzeit dem Vorstand der Handwerkskammer Düsseldorf nur ein Vertreter des Lebensmittelhandwerks angehöre.

Obermeister Jakob Kohnen aus Vorst dankte ebenso wie der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, Marc Peters, allen Betrieben, die mitgemacht hatten. Und natürlich der neutralen Jury, die 29 Mal dem Schinkenspeck, dem Rosmarin-, Kern-, Knochen- oder Schwarzwälder Schinken die maximale Punktzahl gegeben hatte. Insgesamt gab es bei den 45 Produkten - darunter war unter anderem der luftgetrocknete Burg Uda-Schinken von Simon und Ernst Heiss (Oedt) oder der Kempener Landschinken von Klaus Gerlach - 29 Mal Gold, elfmal Silber und fünfmal Bronze.

Jakob Kohnen, Vater und Sohn Heiss, Klaus Gerlach, die Landfleischerei Helbig (Vorst) oder die Naturfleischerei von Michael Fander aus Kempen gehörten mit zu den mehrfach Ausgezeichneten. Gleich siebenmal holte sich der von Willi Lowis (55) und seinem Sohn Niklas (26) geführte Familienbetrieb in Settrich bei Aachen die Gold-Urkunde ab. Unter ihren Produkten war passend zur bevorstehenden Spargelzeit ein Spargelschinken. Die Lowis hatten diesen Kochschinken am Rand und in der Mitte mit grünem Spargel versehen. "Erstmals haben wir zum Spargel jetzt auch einen speziellen Walnussschinken hergestellt", sagte der 55-Jährige. Aber auch andere Metzgermeister, wie Michael Fander oder Klaus Gerlach, hatten einen Spargelschinken hergestellt.

Neben den Urkunden und Pokalen gab es auch einige Skulpturen und Ehrenpreise. So freute sich Klaus Gerlach darüber, dass die Jury unter allen mit Gold bewerteten Kochschinken bei einer Sonderwertung seinen an die erste Stelle gesetzt hatte. Dafür gab es den Ehrenpreis der Fleischer-Innung.

Neben der Jury hatten sich an der Schinkenverkostung auch einige Gäste im Restaurant "Tafelsilber" beteiligt. Den "Publikumspreis" holte sich die Mönchengladbacher Metzgerei von Josef Baumanns. Und Tafelsilber-Gastronom David Lünger loste unter den Gästen das Vorster Ehepaar Hans-Joachim und Jutta Piegsar aus, das sich über einen Essensgutschein freuen konnte.

(wsc)
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