Tönisvorst Rat stimmt bei Groß-Lind und Vorst-Nord zu

Tönisvorst · Der Besuch für den nichtöffentlichen Teil wartete schon im Kaminzimmer, so wurde der öffentliche Teil der Ratssitzung in rekordverdächtiger Kürze und ohne große Diskussionen abgehakt.

Auf der Tagesordnung standen außer dem Jahresabschluss des Haushaltsjahres 2015 noch die Bebauungspläne für Groß Lind und Vorst-Nord. Bei Groß Lind soll auf einem nordwestlichen Areal des Geländes eine Halle errichtet werden, um Geräte und Maschinen unterstellen zu können, die für die Pflege der denkmalgeschützten Parkanlagen notwendig sind. Durch die abgeschlossenen und noch anstehenden Baumaßnahmen mussten bisherige baufällige Hallen beseitigt werden. Dadurch fehlten jetzt Unterstellflächen. Um die Auswirkung auf die freie Landschaft so gering wie möglich zu halten, wurde die Bauhöhe auf sechs Meter begrenzt. Ebenfalls wird für die Rundscheune eine Wohnnutzung genehmigt. Die Änderungen wurden im Rat einstimmig beschlossen.

Bei einer Gegenstimme (Helmut Derksen, GUT) und sechs Enthaltungen bei UWT und Grünen wurden der Bebauungsplan für Vorst-Nord beschlossen. Die in der Offenlegung eingegangenen Bedenken wurden zurückgewiesen und damit der Satzungsbeschluss getroffen. Zur alten Seidenweberei am Heckerweg ist fraglich, ob ein Bestandschutz für einen Gewerbebetrieb in dem lange leerstehenden Gebäude noch gilt. Die Verwaltung hebt hervor, dass es sich um ein Wohngebiet handelt, in dem keine Gewerbebetriebe angesiedelt werden dürfen. Allerdings seien nicht störende Tätigkeiten von Handwerkern oder Freiberuflern durchaus zulässig.

In einer Stellungnahme spricht ein Bürger sich gegen eine überstürzte Verabschiedung im Rat aus. Nach über 15 Jahren seien schwerwiegende erhebliche neue Kostenbelastungen eingebracht worden: eine Pumpstation und Wasserauffangbecken ohne Begründung und Kostenfolgen, außerdem millionenschwere Kanalbauten im benachbarten Gelände Försterhof. "Wieweit die letzten Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen dem Rat einschließlich Grabungskosten und jetzt erhöhte Kanal- und Straßenbaukosten sowie verringerte Verkaufsaussichten vorgelegt und (...) überprüft wurden, ist insbesondere bei der seit Jahren erheblich defizitären Finanzlage der Stadt zu prüfen", heißt es weiter in der Stellungnahme. In die alte Seidenweberei will der neue Mieter für Arca ein Schulungszentrum, Forschungs- und Entwicklungslabor, Lager. Archiv und Ausstellungsräume einrichten - und damit den Standort in Vorst grundsätzlich sichern. Die Verwaltung sieht an dieser Stelle aber keinen Gewerbebetrieb.

(RP)
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