Tönisvorst Ritter und Drache erobern Kinderherzen

Tönisvorst · "Ritter Rost und das Gespenst" heißt das Kindermusical, zu dem der Stadtkulturbund Tönisvorst am Samstagnachmittag ins Corneliusforum einlud. Das Stück kam bei den zahlreichen kleinen Besuchern bestens an.

 Schon über 100.000 Zuschauer waren von "Ritter Rost und das Gespenst" begeistert. Jetzt gastierte die Hamburger "Leuchtende Augen Produktion" auch im Forum Corneliusfeld in St. Tönis.

Schon über 100.000 Zuschauer waren von "Ritter Rost und das Gespenst" begeistert. Jetzt gastierte die Hamburger "Leuchtende Augen Produktion" auch im Forum Corneliusfeld in St. Tönis.

Foto: WOLFGANG KAISER

Aufgeregte Gespanntheit herrscht am Samstagnachmittag im Corneliusforum. Besonders in den ersten fünf Stuhlreihen, die für Kinder reserviert sind, geht es quirlig zu. Für einige der kleinen Gäste ist es der erste Theaterbesuch, aber die Hauptfigur des Stücks kennen sie alle. "Ritter Rost und das Gespenst" heißt das Kindermusical, das der Stadtkulturbund Tönisvorst in diesem Jahr für den Nachwuchs ausgesucht hat.

Das Corneliusforum ist gut besucht, denn die meisten Kinder kommen in Begleitung von Eltern und Großeltern. Als das Licht ausgeht und der Bühnenvorhang sich öffnet, ist es mucksmäuschenstill im Saal. Aber als der kleine freche Drache Koks in die Zuschauerreihen hinein fragt, ob er dem neuen Postboten mal "die Unterhose einheizen soll", stimmen die Kinder begeistert zu, und der Bann ist gebrochen. Von da an fiebern sie mit und lachen sich schlapp über die Albernheiten und lustigen Begegnungen auf der Bühne.

Dass Ritter Rost mit der alten Registrierkasse um den Oberkörper und dem verrosteten Helm mit dem Wetterhahn auf dem Kopf, nur halb so mutig ist, wie er tut, wissen die Kinder längst. Sie verlassen sich auf das kluge Burgfräulein Bö, das die Dinge schon richten wird. Mit dem kleinen, quirligen Drachen Koks, der so tolle Ideen hat, wie die Treppe mit Schmierseife einzureiben oder solange auf den Betten herum zu hüpfen, bis sie brechen, können sich die kleinen Theatergäste schnell identifizieren. Dass der neue Postbote reichlich viel Angst vor dem kleinen, grünen Drachen hat, gefällt den Kindern natürlich ausgezeichnet.

Überhaupt haben es die Autoren der "Leuchtende Augen"-Produktion aus Hamburg gut hinbekommen, den Geschmack der Kinder zu treffen. Auch die Kleinsten halten die 50 Minuten bis zur Pause erstaunlich konzentriert durch. Das liegt sicher auch an den Musikeinlagen, die die Theaterhandlung immer wieder auflockern. Auch das Bühnenbild, eine Burg aus Platten in Stahloptik mit rostigen Wasserrohren, und sehr originelle Kostüme tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit zu erhalten. Und natürlich darf auch die Leistung der professionellen Schauspieler nicht zu gering geschätzt werden.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Alle sieben Jahre muss ein königlicher Ritter ein Turnier gewinnen, sonst verliert er sein Ritterpatent. Da Ritter Rost sich bereits seit sechs Jahren um die Turnierteilnahme drückt, muss er jetzt schnell handeln. Burgfräulein Bö schlägt vor, selbst ein Ritterturnier zu veranstalten. Während sie und Ritter Rost die Einladungen verteilen, erscheint ein obdachloses Gespenst auf der eisernen Burg und veranstaltet zusammen mit Koks eine Gespenstershow. Letztendlich geht es um Freundschaft und Zusammenhalt, und am Ende wird alles gut.

Mehr als 15 Jahre ist es her, dass die erste Ritter Rost-Produktion nach der Uraufführung im Altonaer Theater in Hamburg auf große Tournee ging. Mittlerweile wurden sieben weitere Produktionen (alle nach den gleichnamigen Büchern von Jörg Hilbert mit der Musik von Felix Janosa) auf die Reise durch Deutschland geschickt.

(RP)
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