Tönisvorst Schneller digitaler Anschluss für Vorst

Tönisvorst · Stichtag 3. März: Die Deutsche Glasfaser bietet allen Haushalten in Vorst einen Glasfaseranschluss bis ins Haus an. 40 Prozent der Haushalte werden dafür gebraucht. Eine Investitionssumme von 4,6 Millionen Euro steht bereit.

 Michael Kamps (NEW), Murat Durmaz und Nicole Holländer (Deutsche Glasfaser) und Markus Hergett, Wirtschaftsförderer der Stadt Tönisvorst (v.l.n.r.), stellten gestern im Haus Vorst ihr Projekt für Vorst vor.

Michael Kamps (NEW), Murat Durmaz und Nicole Holländer (Deutsche Glasfaser) und Markus Hergett, Wirtschaftsförderer der Stadt Tönisvorst (v.l.n.r.), stellten gestern im Haus Vorst ihr Projekt für Vorst vor.

Foto: WOLFGANG KAISER

Die Deutsche Glasfaser gibt Gas, jetzt auch in Vorst. Im Oktober vereinbarte sie eine Kooperation mit der Stadt Tönisvorst, am 15. November wurde eine Nachfragebündelung für Vorst beschlossen. Bis zum Stichtag 3.3. sollen 40 Prozent der Haushalte ihr Interesse bekundet haben, das bedeutet, mehr als jeder dritte der 2500 Vorster Haushalte muss ein Glasfaser-Anschluss für Internet, Telefon, eventuell auch fürs Fernsehen haben wollen. Dazu gibt es vier Paketlösungen, die 100, 200, 500 und 1000 Megabit pro Sekunde bieten. 5 Prozent der Haushalte haben bereits unterschrieben. Nicole Holländer, Regionalvertriebsleiterin vom Büro Heinsberg, ist zuversichtlich, die Interessenten zusammenzubekommen. Schließlich habe man es in Grefrath auch geschafft, in Vinkrath wurde gerade der erste Spatenstich absolviert.

Bis 2017 hat die Deutsche Glasfaser nach eigenen Angaben bisher 400.000 Haushalte ans Netz gebracht, allein in diesem Jahr bisher 60.000. Seit einem Jahr ist die Gesellschaft im Kreis Viersen aktiv, zuerst in Schwalmtal und Brüggen, seit fünf Monaten in Grefrath - wo es sogar eine Bürgerinitiative für den Ausbau mit Glasfaser gab. Kein Hausbesitzer müsse Angst um seinen Vorgarten haben. Der Anschluss wird mit Luftdruck bis ans Haus gelegt - kostenlos. Der Nutzer verpflichtet sich danach für zwei Jahre, die Glasfaserleitung zu nutzen, etwa mit der Deutsche Glasfaser als Provider oder mit dem Kooperationspartner NEW.

Je nach Bedarf kann man Übertragungsgeschwindigkeiten von 100 bis 1000 Mbit/s wählen. Im ersten Jahr kosten die Angebote rund 25 Euro im Monat, lediglich die 1000 Mbit/s kosten 105 Euro, im zweiten Jahr 160 Euro. Ab dem 13. Monat kosten die drei anderen Pakete monatlich 45, 50 oder 80 Euro. Fernsehen kommt mit fünf bis 15 Euro extra dazu, nur im 1000er-Spitzenpaket ist Fernsehen inklusive.

Wenn die 40 Prozent-Marke erreicht wird, beginnen die Anschlussarbeiten, die fünf bis sechs Monate dauern. Mit dem Ausbau könnte im zweiten Quartal 2018 in Vorst begonnen werden. 4,6 Millionen Euro könnten dann in Vorst investiert werden. Die Deutsche Glasfaser baut dazu ein völlig neues Parallelnetz auf, wobei die Stadt die Tiefbauarbeiten begleitet und wo möglich die Leerrohre der NEW genutzt werden sollen.

Hinter der Deutschen Glasfaser Gruppe steht der US-Investor KKR New York, der seit 2015 1,5 Milliarden Euro in die Deutsche Glasfaser investiert hat. Zweitgrößter Investor ist die niederländische Reggeborgh-Gesellschaft.

Markus Hergett, Wirtschaftsförderer der Stadt Tönisvorst und ihr Breitbandkoordinator, begrüßt, dass die Deutsche Glasfaser schnelles Internet in die Fläche bringt. Für viele Gewerbetreibende sei das überlebenswichtig. So ist bereits der Glasfaser-Ausbau für das Gewerbegebiet Tempelshof/Höhenhöfe beschlossen, zurzeit laufen Gespräche im Gewerbegebiet St. Tönis Ost.

(RP)
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