Stadt Willich Schüler schnuppern in die Berufswelt

Stadt Willich · Bei der Aktion "Check In - Berufswelt 2015" boten gestern viele Unternehmen in der Region Schülern die Möglichkeit, verschiedene Arbeitswelten kennenzulernen. Die Stadtwerke Willich und Arca Regler in Vorst waren dabei.

 Check-In-Berufstag bei Arca Regler in Vorst: Burkhard Versprühen (links) zeigt Christian Dörenburg einen Arbeitsablauf. Arca stellt pneumatisch aktivierte Regelventile vorwiegend für die chemische Industrie oder für Kraftwerke her.

Check-In-Berufstag bei Arca Regler in Vorst: Burkhard Versprühen (links) zeigt Christian Dörenburg einen Arbeitsablauf. Arca stellt pneumatisch aktivierte Regelventile vorwiegend für die chemische Industrie oder für Kraftwerke her.

Foto: ACHIM HÜSKES

"Komm rein!" oder "Unsere Türen sind geöffnet". Dies steht beim Vorster Unternehmer Arca Regler und bei den Stadtwerken in Willich draußen auf den Plakaten. Drinnen informieren sich dann auch einige Schüler und Schülerinnen über die zwei Betriebe, die sich unter anderem an der Aktion "Check In - Berufswelt 2015" beteiligen.

Frederik Timmer (21) lässt sich bei den Stadtwerken in Willich im zweiten Lehrjahr zum Bürokaufmann ausbilden. Er steht gerade in der großen Aktionsküche an der Brauereistraße und erklärt in einer Power Point-Präsentation die Aufgaben des Strom-, Wasser- und Gasversorgers. Unter den Zuhörern sind einige Achtklässler des Anrather Lise-Meitner-Gymnasiums, die interessiert zuhören. "Ich will in den Betrieb mal reinschnuppern, vielleicht ist das was für mich", sagt die 14-jährige Maike Hessen, die sich eifrig Notizen macht.

Wie bei Arca Regler - das Vorster Unternehmen mit seinen rund 190 Mitarbeitern stellt hochpräzise Regelventile her - sind die Stadtwerke das erste Mal bei "Check In" dabei. Für die Auszubildenden in den kaufmännischen Bereichen ist Simone Wilms verantwortlich; sie macht dies im elften Jahr. In den Anfängen habe man, so Simone Wilms, überhaupt keine Probleme bei der Besetzung der Ausbildungsstellen gehabt. Dies habe sich geändert, sei heute schwieriger geworden. In der Regel beschäftigen die Stadtwerke sechs Auszubildende, je drei in den kaufmännischen und den technischen Abteilungen.

Sinn der Aktion ist, schon frühzeitig den jungen Leuten einen Einblick in die Berufswelt zu gewähren, sie zum Beispiel auch über das duale Studium aufzuklären. Dadurch könnten aber auch Betriebe motiviert werden, es anderen bei der Bereitstellung von Ausbildungsstellen gleich zu tun. Zumal in der hiesigen Region jeweils zehn Schulabgängern nur fünf bis sechs Stellen angeboten werden können.

In Vorst kommen die ersten Schüler erst am Nachmittag. Dr. Burkhard Wiemers, kaufmännischer Leiter, begrüßt sie. Der Chef in der Lehrwerkstatt, Burkhard Verschüren, führt sie herum. Sie können sich auch an kleinen Aufgaben versuchen. Einige setzen Ventile zusammen, andere versuchen, einen metallenen Knoten zu lösen. Verschüren bildet seit 17 Jahren aus. Arca Regler hat derzeit zwölf Auszubildende. In Vorst werden Industriekaufleute ausgebildet, ferner technische Produktdesigner (früher: technische Zeichner), Zerspanungsmechaniker (Dreher) oder Industriemechaniker (Schlosser).

Ausbilder Verschüren wünscht sich noch eine berufsorientiertere Arbeit auch an den Berufskollegs. "Warum habe ich zum Beispiel das Fach Religion?", bestätigt dies Alexander Alexeyenho. Der 21-jährige Kempener ist bei Arca Regler im ersten Lehrjahr, lässt sich zum Zerspanungsmechaniker ausbilden und besucht ein Berufskolleg in Krefeld. Was Alexander noch ärgert: "Dass dort sehr viele Stunden ausfallen."

"Gar nicht so schlecht", meint in Willich noch ein 14-Jähriger zu den 853,26 Euro für einen Industriekaufmann im ersten Lehrjahr.

(wsc)
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