Tönisvorst Schuhgeschäft will nach St. Tönis kommen

Tönisvorst · Die St. Töniser Innenstadt ist im Umbruch. Zurzeit stehen einige Ladenlokale an der Hochstraße leer, aber in manchen sind bereits Umbauten für neue Mieter im Gang. Für wieder andere gibt es ernsthafte neue Interessenten.

 Die Hochstraße in St. Tönis stecken mitten in einem Umbruch. Für den Sommer erwarten die Geschäftsleute des Werberings eine neue Belebung der Fußgängerzone.

Die Hochstraße in St. Tönis stecken mitten in einem Umbruch. Für den Sommer erwarten die Geschäftsleute des Werberings eine neue Belebung der Fußgängerzone.

Foto: W. KAISER

Es ist ein trostloser Anblick, der sich dem Besucher schon am Eingang in die St. Töniser Innenstadt bietet. Das sehr schöne, historische Gebäude an der Hochstraße 2 mit dem großen Ladenlokal im Erdgeschoss steht nun schon seit mehr als einem Jahr leer. "Das ist doch eine Schande", sagt Claudia Kothen, Inhaberin des Reformhaus Ferlings an der Gelderner Straße. Gemeinsam mit Uli Weckauf (Elektronikfachgeschäft), Ira Ingenpaß (Fotografin) und Gerda-Marie Noetges (Geschwister Bander), sowie den SPD-Politikern Uwe Leuchtenberg und Hans-Joachim Kremser, diskutierte Claudia Kothen über die Entwicklung des St. Töniser Einzelhandels.

Dabei stellte sich heraus, dass nicht alles so negativ ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Das bestätigt auf Nachfrage auch Andrea Hermes vom Vorstand des Werberings. "Zurzeit haben wir eine Durststrecke, aber schon im Sommer wird die Fußgängerzone ganz anders aussehen", sagt die Geschäftsfrau. Zwar können sie noch keine konkreten Angaben machen, aber sowohl für die seit Januar leerstehenden NKD-Räume als auch für Porzellan-Schmitz, mit 135 Quadratmetern ebenfalls ein größeres Geschäft, stünden neue Mietverträge kurz vor dem Abschluss. Unter den Interessenten seien ein Modegeschäft und ein Schuhgeschäft.

Wer durch die Innenstadt geht, sieht, dass in einigen Geschäften bereits Umbauarbeiten in Gang sind. "Wenn das alles so kommt, wie es jetzt aussieht, wird das ein guter Branchen-Mix in der Innenstadt", sagte Uli Weckauf beim Gespräch mit der SPD. Dennoch wünschte der Geschäftsmann sich mehr Engagement von Stadt und Verwaltung. "Die Außengastronomie ist am Boden", sagte Weckauf. "Warum wird der Rathausplatz nicht genutzt?" Außerdem habe St. Tönis zu viele kleine Ladenlokale und die Mietvorstellungen einige Inhaber seien utopisch. "Und dann fahren die Leute auch lieber mal schnell zum Einkaufszentrum auf die grüne Wiese oder bestellen im Internet, als über die Hochstraße zu bummeln", nannte Weckauf weitere Gründe für die Leerstände.

Wichtig sei, da waren sich alle einig, die Hochstraße attraktiv zu gestalten und Menschen in die Innenstadt zu holen. "Mit den Neubauten an der Kirchstraße, am Kirchplatz und am Alten Markt passiert jetzt genau das", sagte Hans-Joachim Kremser. Mehr als 40 neue Wohnungen werde es bis Ende 2015 im Ortskern geben. Claudia Kothen plädierte dafür, auch den Bereich zwischen Geldener Straße, Schulstraße und Ringstraße zu entwickeln, um die Innenstadt zu verdichten.

Die Anregung, den Rathausplatz für die Außengastronomie frei zu geben, nahmen die SPD-Politiker mit. Ob der Wochenmarkt dafür auf den Alten Markt verlegt wird, was zu einer durchaus gewünschten Belebung des westlichen Innenstadtbereichs führen würde, müsse noch diskutiert werden. Wichtig war den Einzelhändlern, dass die Politiker die Ansiedlung eines Edeka-Marktes im Bereich Benrader Straße/ Maysweg verhindern. "Der Rewe am Alten Graben bringt uns die Kunden in die Innenstadt", sagte Weckauf, "ein Edeka-Markt würde sie abziehen."

(WS03)
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