Tönisvorst Schulleiter fordern Anbau im Corneliusfeld

Tönisvorst · Nach Berechnungen der Schulleitungen des Michael-Ende-Gymnasiums und der Rupert-Neudeck-Gesamtschule gibt es im Schulzentrum Tönisvorst zu wenige Räume. Die Berechnungen der Stadt kommen zu einem anderen Ergebnis.

 Stadtverwaltung und Schulleitungen kommen bei der Beurteilung, wie viele Räume im Schulzentrum Corneliusfeld benötigt werden, zu unterschiedlichen Zahlen. Die Bezirksregierung hat sich jetzt eingeschaltet und will das Gespräch moderieren.

Stadtverwaltung und Schulleitungen kommen bei der Beurteilung, wie viele Räume im Schulzentrum Corneliusfeld benötigt werden, zu unterschiedlichen Zahlen. Die Bezirksregierung hat sich jetzt eingeschaltet und will das Gespräch moderieren.

Foto: WOLFGANG KAISER

Schon im vorigen Schulausschuss haben Andreas Kaiser, Leiter der Rupert-Neudeck-Gesamtschule Tönisvorst, und Wolfgang Folz, stellvertretender Leiter des Michael-Ende-Gymnasiums Tönisvorst, moniert, dass das Raumkonzept der Stadtverwaltung für die weiterführenden Schulen nicht korrekt sei. Während nach Berechnungen der Stadt auch auf lange Sicht genügend Räume für die beiden weiterführenden Schulen an den Standorten Corneliusfeld und Kirchenfeld vorhanden sind, stellt die Schulleitung klar: "Wir brauchen mehr Räume. Die Kapazitäten reichen nicht aus."

Im jüngsten Schulausschuss, bei dem das Thema wieder auf der Tagesordnung stand, legt Harald Schramm, Schulbeauftragter der Stadt, erneut Berechnungen vor, die belegen sollen, dass die vorhandenen Räume im Schulzentrum Corneliusfeld und im Gebäude Kirchenfeld ausreichen, um sowohl die Schüler des Gymnasiums, als auch die der Gesamtschule unterzubringen. "Es stellt sich mir die Frage", sagt daraufhin Wolfgang Folz, "warum mit aller Gewalt versucht wird, die Zahlen klein zu rechnen und dann auch noch falsch."

Bürgermeister Thomas Goßen stellt sich vor seinen Mitarbeiter: "Niemand will einen Bedarf negieren. Die Stadt ist bereit, nach Lösungen zu suchen, aber wir sind auch verpflichtet zu hinterfragen, wie sich der Bedarf zusammensetzt und was wirklich benötigt wird." Schulrat Mattias Otto, der als Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf an der Sitzung teilnimmt, fügt hinzu, dass die Stadt als Schulträger in der Vergangenheit immer bereit gewesen sei, zu helfen. "Das ist nicht überall so", sagt Otto. Nun sei es wieder an der Zeit, intelligente Lösungen zu finden und gleichzeitig den Haushalt im Blick zu behalten. Klar sei: "Gute Schule braucht ausreichend guten Raum."

Andreas Kaiser, Leiter der Gesamtschule, betont: "Es geht um Klassen- und Kursräume, in denen Kinder lernen, es geht nicht um Lagerhallen, die man beliebig füllen kann." Auch Paul Birnbrich, Leiter des Gymnasiums, warnt davor, das Problem zu bagatellisieren. "Die Situation ist fatal", sagt Birnbrich. Es müssten neue Räume geschaffen werden, bevor die Gesamtschule ihre Oberstufe eröffne. Die Schulleiter sprechen sich eindeutig für einen Anbau an das Schulzentrum Corneliusfeld aus. Konkret geht es um 16 Klassenräume, die nach Aussage der Schulleitungen im Raumkonzept der Stadt fehlen, weil der Bedarf für den Integrationsunterricht der Flüchtlinge, die Inklusion der Kinder mit Förderbedarf und die Übermittagsbetreuung vergessen worden sei. Hinzu kämen fehlende Fachräume für die Naturwissenschaften, den Musikunterricht, ein Kunstraum, ein Technikraum und ein Hauswirtschaftsraum, listen die Schulleitungen auf. "Ein Ergänzungsbau am Corneliusfeld wird gebraucht und ist auch noch sinnvoll, wenn die Schülerzahlen sinken, denn dann kann der Standort Kirchenfeld aufgegeben und veräußert werden", argumentiert Folz.

Es sei unbedingt notwendig, dass ein Konsens gefunden werde, mischt sich die Ausschussvorsitzende Angelika Hamacher ein. Allen sei vorher klar gewesen, dass eine Gesamtschule mit eigener Oberstufe mehr Raum brauche, nun sollten Schulvertreter und Stadtverwaltung sich zusammensetzen und Lösungen finden. Andreas Kaiser weist darauf hin, dass es bereits zwei Gespräche zum Thema gegeben habe, ein Konsens aber nicht geglückt sei, weil die Positionen zu gegensätzlich seien.

Letztlich bieten die Schulräte der Bezirksregierung an, neben Mattias Otto ist noch Thomas Dudda anwesend, der für den Bereich Gymnasien zuständig ist, sich mit an einen runden Tisch zu setzen und das Gespräch für Tönisvorst zu moderieren. "Die Fronten scheinen mir doch sehr verhärtet zu sein", stellt Schulrat Dudda fest.

(WS03)
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