Tönisvorst Spatenstich für neues Gemeindezentrum

Tönisvorst · Für rund 1,9 Millionen Euro errichtet die evangelische Kirchengemeinde an der Hülser Straße ein neues Gemeindezentrum. Gestiegene Heizkosten und ein schadhaftes Dach im alten Gemeindehaus führten zum Neubau.

 So sieht das Gemeindezentrum der Dreibund-Architekten aus Bochum im Modell aus. Es wird ohne Kredite aus Rücklagen der Gemeinde finanziert.

So sieht das Gemeindezentrum der Dreibund-Architekten aus Bochum im Modell aus. Es wird ohne Kredite aus Rücklagen der Gemeinde finanziert.

Foto: DREIBUND

In Zeiten, in denen die Gemeinden eher schrumpfen und die Gelder überall nicht mehr üppig fließen, setzt die Kirchengemeinde St. Tönis ein mutiges Zeichen für die Zukunft: Sie errichtet ein neues Gemeindezentrum - was nicht nur wegen der horrenden Heizkosten notwendig wurde. Das Dach des alten Gemeindezentrums hätte teuer saniert werden müssen. Das Presbyterium entschied sich für einen Neubau. Jetzt geht es los: Gestern lud die Gemeinde zum ersten Spatenstich, den gleich mehrere Vertreter der Kirchengemeinde, der Architekten und des Bauunternehmens vornahmen. Bereits im Dezember war das alte Pfarrhaus abgerissen worden, an seiner Stelle klafft bereits eine Baugrube (das neue Gemeindezentrum wird auch die Fläche des alten Pfarrhauses überbauen).

 (Von links:) Baukirchmeister Harald Ohlmeier, Architekt René Koblank, die Presbyter Linda Hirt, Dr. Hans-Joachim Riechers, Projektsteuerer Rudolf Thieme, Bauleiter Holger Heltewig, die Pfarrer Daniela Büscher-Bruch, Renz Schaeffer.

(Von links:) Baukirchmeister Harald Ohlmeier, Architekt René Koblank, die Presbyter Linda Hirt, Dr. Hans-Joachim Riechers, Projektsteuerer Rudolf Thieme, Bauleiter Holger Heltewig, die Pfarrer Daniela Büscher-Bruch, Renz Schaeffer.

Foto: KAISER

Linda Hirt, Vorsitzende des Presbyteriums, freute sich in ihrer Begrüßung, dass das Bauvorhaben jetzt beginnen könne. Beim Spatenstich werde nur ein kleines Stück Erde bewegt, aber das neue Gemeindezentrum sei ein großes Projekt für die Kirchengemeinde. Das neue Gemeindezentrum soll ein "Zuhause für die christliche Gemeinschaft" werden, darauf freuten sich viele aktive Gemeindeglieder, darunter die 14 hauptamtlichen Mitarbeiter und rund 200 Ehrenamtler. Nach 18 Monaten Planung, die die Gemeinde als einen kreativen, konstruktiven Prozess erlebte, werden nun die Pläne in die Tat umgesetzt. Baukirchmeister Harald Ohlmeier berichtet von vier bis fünf Planungsrunden, in denen vor allem die Gruppen und Mitarbeiter das endgültige Raumprogramm mit Lage und Größe anhand des Architektenentwurfs diskutierten und überarbeiteten. Der Neubau bietet eine Fläche von 600 qm und flexible Räume für Mehrfachnutzungen.

Abänderungen oder neue Ideen dürfen vor allem nicht Mehrkosten verursachen. Ausgeschrieben war das Projekt für 1,5 Millionen Euro, heute geht die Gemeinde von 1,9 Millionen Euro (einschließlich des anschließenden Abrisses des alten Gemeindezentrums im März 2016) aus. Dazu braucht die Gemeinde keinen Kredit aufzunehmen. Ermöglicht hat die Eigenfinanzierung angesparte Rückstellungen in über 20 Jahren.

In den nächsten Tagen werden dann die Bagger an der Hülser Straße anrücken. Wenn die Bodenplatte fertiggestellt sein wird, kann etwa Ende Mai/Anfang Juni der Grundstein gelegt werden. Der Rohbau soll Ende August stehen. Dann können auch über die kalte Jahreswende die Innenarbeiten erfolgen. Ende Februar soll das neue Gemeindezentrum dann festlich eröffnet werden. Wenn alle 5000 Gemeindeglieder dann gleichzeitig kämen, wäre das Haus allerdings dann doch zu klein.

(RP)
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