Tönisvorst Stadt bietet Hilfe bei der Inklusion

Tönisvorst · Eine städtische Inklusionsberatungsstelle beantragen CDU und Grüne. Dort soll Menschen, die erstmals mit Inklusion in Kontakt kommen, bei Anträgen und Ähnlichem geholfen werden. Auch Eltern behinderter Kinder sollen dort Rat finden.

Bisher gab es integrative Kindergärten und eine integrative Grundschule im Stadtgebiet. Dort wurden behinderte oder beeinträchtige Kinder mit den anderen gemeinsam gefördert. Die Inklusion geht einen Schritt weiter. Sie fordert, dass jeder Mensch gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Für behinderte Kinder bedeutet das unter anderem der Anspruch auf einen Platz in der Regelschule. Aber Inklusion bezieht sich auch auf andere benachteiligte oder eingeschränkte Menschen wie Senioren, Ausländer oder psychisch Kranke.

"Die Inklusion ist eine große kommunale Herausforderung", sind sich die Vertreter der CDU und der Grünen im Ausschuss für Jugend, Senioren, Soziales und Sport einig. Um die verschiedenen Bereiche, in denen Inklusion gelebt wird, zu bündeln, haben die beiden Fraktionen die Einrichtung einer Inklusionskonferenz beantragt. "Wir möchten erfahrene Leute aus verschiedenen Einrichtungen, Organisationen und Gruppen an einen Tisch bringen", erklärt Roland Gobbers von den Grünen den Hintergrund.

Außerdem beantragen die Politiker die Einrichtung einer städtischen Inklusionsberatungsstelle. Dort sollen Regeln und Vorschriften erklärt, Anträge ausgefüllt und Beratungsgespräche geführt werden, etwa wenn es um die Schulwahl für ein Kind mit Förderbedarf geht. "Aber die Beratungsstelle soll auch als Motor und Impulsgeber vorhandene Ansätze vernetzen und weiterentwickeln", heißt es in dem Antrag, der von allen Parteien einstimmig angenommen wurde.

"Inklusion betrifft uns alle", sagt Silke Depta von der SPD, "und sie hört auch nicht nach der zehnten Klasse auf." So gelte es auch Jugendliche in der Ausbildung zu begleiten. Auch der Ausschussvorsitzende Helmut Drüggen (CDU) betont: "Das ist ein weites Feld, und es ist gut, wenn wir die Fachleute an einen Tisch holen und eine Beratung anbieten." Dem stimmt auch Bürgermeister Thomas Goßen zu. Zwar gelte es noch viele Fragen zu klären, nicht zuletzt die der Finanzierung, aber: "Dieser Antrag ist ein Startschuss." Die Verwaltung wolle jetzt ein Konzept aufstellen, wie die Idee der Inklusionsberatungsstelle umgesetzt werden könne. Bereits in der nächsten Sitzung des Ausschusses am 20. November soll es einen ersten Sachstandsbericht geben.

Auch Michael Lambertz von der UWT begrüßte den Antrag und stellte die Frage nach dem Streetworker für St. Tönis, dessen Einstellung der Ausschuss bereits vor einem Jahr beschlossen hat. Bürgermeister Goßen informierte, dass es ein Ausschreibungsverfahren gegeben habe, der Personalrat aber aus Kostengründen und weil er den Bedarf für einen solchen Mitarbeiter nicht sehe, der Einstellung nicht zugestimmt habe.

(WS03)
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