Tönisvorst Telekom baut Festnetzinfrastruktur aus

Tönisvorst · Über 8500 Haushalte in St. Tönis können ab sofort Vectoring-Technik nutzen. Neuverlegte Glasfaserleitungen machen vor allem das Internet schneller. Geschwindigkeiten von maximal 100 MBit/Sekunden sind jetzt möglich.

 Frank Neiling (links), Breitbandansprechpartner für Kommunen in NRW der Telekom Deutschland, drückt symbolisch aufs Knöpfchen. Bürgermeister Thomas Goßen und Wirtschaftsförderer Markus Hergett (rechts) freuen sich.

Frank Neiling (links), Breitbandansprechpartner für Kommunen in NRW der Telekom Deutschland, drückt symbolisch aufs Knöpfchen. Bürgermeister Thomas Goßen und Wirtschaftsförderer Markus Hergett (rechts) freuen sich.

Foto: W. KAISER

Rund vier Millionen Euro hat die Telekom in St. Tönis investiert. In den vergangenen Monaten hat sie 43 neue Verteilerkästen bestückt und 14 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Gestern stellte Frank Neiling, Breitbandansprechpartner der Telekom für Kommunen in NRW, das Projekt in Beisein von Bürgermeister Thomas Goßen und Wirtschaftsförderer Markus Hergett an einem dieser neuen Kästen an der Viersener Straße vor. Für alle Beteiligten war es ein "schöner Termin", denn die Arbeiten sind fast abgeschlossen und die Investitionen der Telekom in das Festnetz ermöglicht ab sofort schnelleres Internet in St. Tönis.

Bürgermeister Thomas Goßen hatte vorher noch mal in seinen Terminkalender geschaut. Am 13. Februar 2014 gab es die Vorgespräche zwischen Stadt und Telekom. Das Ergebnis lässt sich nach über einem Jahr gut sehen: Mit dem Ortsteil St. Tönis gehört Tönisvorst jetzt zu den Kommunen in NRW, in denen die Deutsche Telekom seit 2014 die neue Vectoring-Technik einschaltet. Das Vectoring eliminiert die wechselseitigen Störungen der Signale auf den parallel in einem Leitungsbündel liegenden Doppeladern zu den Teilnehmeranschlüssen, macht den Datenfluss schneller und ermöglicht es so, auf den wesentlich teureren Glasfaser-Hausanschluss zu verzichten. Mit der neuen Technik in St. Tönis können Internetkunden der Telekom jetzt mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde surfen - wenn sie einen Antrag für einen Anschluss stellen (sonst läuft alles über das parallel noch bis 2018 vorhandene Kupferkabel wie bisher weiter). Das neue Netz ist aber nicht nur fürs Internet gedacht, sondern so leistungsstark, dass Telefon, Internet und Fernsehen problemlos gleichzeitig funktionieren. Die Vorteile des Vectorings nehmen allerdings ab einer Entfernung von mehr als 500 Meter vom Verteilerkasten nach und nach ab.

Wer das Internet nutzt, kann mit der neuen Technik Daten mit bis zu 40 MBit/s hochladen. Das ist wesentlich mehr, als die Konkurrenz für die Kabelnetzabnschlüsse in der Regel anbietet (Uploads von 3-10 MBits). Vom Ausbau der Telekom können jetzt über 8500 Haushalte in der Region profitieren - wenn sie wollen.

Ob Gewerbetreibender oder Privathaushalt - im Internet erhalten alle Beteiligten Informationen, bestellen Waren und bietet selber Informationen und Waren zum Tausch an. Weltweite Präsenz und ständige Erreichbarkeit sind den meisten bereits unverzichtbar geworden. Aber mit dem schnellen Zugang haperte es - je nach Wohnlage - bisher oft. Die Telekom-Mitarbeiter machen die Leistungen der neuen Datenautobahn für St. Tönis an einem Beispiel deutlich: Wer eine CD mit Urlaubsfotos über das Internet teilen möchte, der muss bei einem DSL-Anschluss mit 1 MBit/s Übertragungsgeschwindigkeit über eineinhalb Stunden einkalkulieren. Beim Kabelanschluss 16 Minuten, mit VDSL neun Minuten und mit der neuen Vectoring-Technik nur noch zwei Minuten 27 Sekunden. Das Gleiche gelte natürlich auch für ein Architekturbüro, das Baupläne verschicken möchte.

Ganz fertig ist der Breitbandausbau in St. Tönis nicht, wie Wirtschaftsförderer Markus Hergett anmerkt. So beginnen jetzt in der Hochstraße die Arbeiten, die man aus Rücksicht auf das Weihnachtsgeschäft, den Karnevalsumzug und die Apfelwoche zurückgestellt hatte

(RP)
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