Tönisvorst Tönisvorst profitiert vom neuen Zuschnitt des Wahlkreises

Tönisvorst · Vorher war Tönisvorst nur eine von vielen Kommunen im Kreis Viersen. Jetzt steht die Stadt im neu zugeschnittenen Wahlkreis für den Landtag alleine mit Krefeld im Vordergrund.

 Die CDU-Landtagsabgeordnete Britta Oellers in St. Tönis.

Die CDU-Landtagsabgeordnete Britta Oellers in St. Tönis.

Foto: H. BRINKMANN

Die Krefelder CDU-Politikerin Britta Oellers hat diesen Wahlkreis bei der Landtagswahl im Mai 2017 gewonnen, mit 63 Stimmen Mehrheit denkbar knapp. Wenn Sie sich vorstellt, ist sie die Abgeordnete für Krefeld und Tönisvorst. Gewonnen hat sie die Wahl vor allem in Tönisvorst. Die Prognose "Da kommt die Krefelderin! Die kommt nur im Wahlkampf" hat sie bereits deutlich entkräftet.

"Ich bin wirklich oft in Tönisvorst", sagt Britta Oellers beim offiziellen Pressegespräch im CDU-Büro in St. Tönis. Auch wenn sie für viele in Tönisvorst noch neu war und sie sich ihre Anerkennung hart erarbeiten musste, sei es ihr in den ersten Monaten gut gelungen, sich vor Ort einen Namen zu machen. Das wurde ihr auch vor Ort vielfach bestätigt, kein Wunder bei den vielen Terminen wie Schützenfeste oder Karneval. Oellers ist auch bereits Mitglied im Heimatbund St. Tönis.

Auch im Landtag hat sie sich bereits einen Namen gemacht. Von 72 Abgeordneten der CDU-Fraktion waren nach der Landtagswahl im Mai 46 "Neulinge". Und da die CDU-FDP-Koalition eine knappe Mehrheit von nur einer Stimme hat, ist Präsenz im Landtag wichtig. Nach einer überstandenen Blutvergiftung schob sie ihr Krefelder Kollege Marc Blondin sogar im Rollstuhl in den Plenarsaal. Ansonsten ist sie sehr mobil.

Von ihrem Zuhause in Fischeln sei sie in der Regel in 20 Minuten im Landtag, im Krefelder Rathaus oder eben in Tönisvorst. Ab Mai wird donnerstags von 9 bis 13 Uhr ein Mitarbeiter oder Mitarbeiterin im CDU-Büro an der Antoniusstraße 7 erster Ansprechpartner sein. Ansonsten ist ihr Büro im Landtag erste Kontaktstelle.

Die 44-jährige Bankkauffrau und Mutter eines Sohnes will etwas bewegen und Gutes für Krefeld und Tönisvorst erreichen - auch wenn Politik fürs ganze Land gemacht wird. Wenn aber die neue Landesregierung ein Kita-Rettungspaket schnürt und dafür eine halbe Milliarde zur Verfügung stellt, kommen davon im Kreis Viersen 2,4 Millionen Euro an, findet Mitarbeiter Michael Landskron, Vorsitzender der Jungen Union in Tönisvorst, in seinen Unterlagen. Und Tönisvorst ist dann anteilsmäßig beteiligt.

Auch die Zuweisungen des Landes wurden nach einem neuen Schlüssel an die Kommunen verteilt. Tönisvorst erhielt 3,2 Millionen Euro mehr, mit insgesamt 6,7 Millionen fast doppelt so viel wie vorher. Krefeld erhielt 30 Millionen mehr und kam so ein Jahr früher aus der Haushaltssicherung. Landesweit und damit auch in Tönisvorst wurde die Schulsozialarbeit bis 2021 gesichert. Schnell angepackt habe die neue Landesregierung auch das Thema Hygiene-Ampel und habe sie wieder abgeschafft.

Auch das Thema Sicherheit ist ihr wichtig. Innenminister Herbert Reul sei sehr umtriebig und auf dem richtigen Weg. Auch sie findet, dass die Polizei mehr auf die Straße soll, auch in ländlichen Bereichen.

Im Landtag wird Britta Oellers in drei Ausschüssen mitwirken: In den Ausschüssen für Familie, Kinder und Jugend, dann für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie im Petitionsausschuss. Seit September ist sie Seniorenbeauftragte. Im Landtag konnte sie bereits drei Reden halten, als Neuling war sie anfangs nervös und hielt sich ans Manuskript - und die vorgeschriebene Redezeit von fünf Minuten. Das sei anders als im Krefelder Stadtrat, in dem sie als stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion agiert.

(RP)
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