Tönisvorst Tönisvorster Bauingenieur wegen Betrugs angeklagt

Tönisvorst · / KREFELD Vor dem Krefelder Amtsgericht begann gestern der Prozess gegen einen Bauingenieur aus Tönisvorst. Dem 47-Jährigen wird Betrug vorgeworfen. Am Ende wurde er freigesprochen, weil nicht geklärt werden konnte, was er über die Schäden wusste. Die Sache selbst liegt einige Zeit zurück. Konkret ist Anfang Dezember 2011 bei der Endbegehung einer Doppelhaushälfte in Krefeld von einem Sachverständigen des TÜV Rheinland festgestellt worden, dass der Sockelbereich des betreffenden Gebäudes Wasser gezogen hatte, nachdem es "in der Bauphase bereits mehrfach zu Wassereintritten über einen mangelhaften Lichtschacht in den Kellerbereich gekommen" war.

Bei dieser Begehung wäre der verantwortliche Bauleiter, der nun auf der Anklagebank sitzt, dabei gewesen und hätte somit von den - später auch protokollierten - Mängeln Kenntnis besessen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

"Das ist nicht korrekt", betonte der Beschuldigte. Er sei damals nicht dabei gewesen, der Sachverständige habe die Endbegehung vielmehr alleine durchgeführt. "Das ist so üblich, da die entsprechenden TÜV-Fachleute zu solchen Anlässen immer unangekündigt beim jeweiligen Objekt erscheinen", ergänzte der 47-jährige Tönisvorster. Der Sachverständige bestätigte, dass er die Begehung allein vorgenommen habe. Weiter verweist die Anklageschrift darauf, dass ein paar Tage nach jener Endbegehung der Abnahmetermin für das Haus anstand. An diesem Tag habe der Bauleiter gegenüber den Erwerbern der Immobilie, einem Ehepaar aus Krefeld, wahrheitswidrig erklärt, dass es während der Bauphase zu keinen Wassereintritten gekommen sei und dass die Wasserränder im Sockelbereich lediglich auf die damalige Witterungslage zurückzuführen seien. "Das war auch so, es hatte damals kurz zuvor geschneit und die Wasserränder entstanden dann durch den geschmolzenen Schnee", erklärte der Angeklagte.

Die Staatsanwaltschaft hielt hingegen nichts von dieser Begründung. Der Fehler sei verschwiegen worden, weil noch die letzte Kaufpreisrate in Höhe von knapp 55.000 Euro offenstand.

(sste)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort