Tönisvorst Tönisvorster Flüchtlingshilfe will als Verein weiterarbeiten

Tönisvorst · Bei der SPD-Mitgliederversammlung war die Betreuung der vielen Asylsuchenden das Schwerpunktthema.

"Es ist schon Klasse, was hier in Tönisvorst von der Flüchtlingshilfe aufgebaut worden ist", sagt Peter Hohlweger. Der Sozialarbeiter von der Diakonie koordiniert seit Januar dieses Jahres von Nettetal aus die Arbeit der Ehrenamtlichen im evangelischen Kirchenkreis Kempen-Krefeld. Hohlweger war mit Silke Weich zur Mitgliederversammlung der Tönisvorster SPD gekommen.

Die Vorsterin Silke Weich, die hauptberuflich als Projekt-Managerin im Deutsch-Niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette ebenfalls grenzüberschreitend arbeitet, ist eine der vielen Ehrenamtlichen, die in der "Flüchtlingshilfe Tönisvorst" aktiv mitarbeiten, insbesondere im Organisationsteam die Spenden-Akquise macht. "Rund 120 Mitglieder haben wir, davon sind etwa 30 besonders engagiert", sagte sie und kündigte an, dass die Tönisvorster Flüchtlingshilfe möglichst bald als ein eingetragener Verein weitermacht.

"Bitte entlastet uns, es darf nicht soweit kommen, dass das Ehrenamt verbrennt", sagte Hohlweger und wünschte sich insbesondere von Bund und Land eine bessere Unterstützung, sowohl finanzieller als auch unbürokratischer Art. Als nur ein Beispiel des Bürokratie-Dschungels wurde genannt, dass einige Flüchtlinge, die anerkannt worden sind, gerne erst einmal als Erntehelfer arbeiten möchten. Dazu Silke Weich: "Bis wir dazu alle Genehmigungen haben, sind die Äpfel längst vom Baum gefallen."

Der anwesende SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner erkannte die "tolle Leistung hier in Tönisvorst" an, war ein großer Fürsprecher schnellerer und umfassenderen Hilfen, wünschte sich aber auch eine viel effektivere Entwicklungshilfe, um die Lebensbedingungen in den Krisenländern entscheidend zu verbessern.

Von der SPD, die durch den Vorsitzenden Helge Schwarz Silke Weich eine Spende von 250 Euro mit auf den Weg gab, waren an dem Abend sowohl Silke Depta als auch Ursula Möller bereit, mitzuarbeiten. Hingewiesen wurde darauf, dass sich jeden Freitag, im St. Töniser Jugendheim um 18 Uhr die Ehrenamtlichen treffen; ab 17 Uhr gibt es dort auch eine Sprechstunde für die Flüchtlinge. Als weitere Aufgaben kündigte Silke Weich in der in etwa vier Wochen bezugsfertigen neuen Asylbewerberunterkunft in der ehemaligen Daihatsu-Zentrale an, dort unter anderem einen Computerraum und eine Fahrrad-Werkstatt zu einzurichten.

Vorsitzender Helge Schwarz berichtete den Mitgliedern noch kurz über zwei Anregungen seiner Fraktion - so den "Kulturrabatt" für den Besuch kultureller Veranstaltungen in der Apfelstadt auszudehnen und in Vorst einen "Bürger-Wind-Park" auf den Weg zu bringen.

(wsc)
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