Tönisvorst Treffpunkt für alle Generationen

Tönisvorst · Mit einem Festakt wurde gestern das neue Gemeindezentrum der evangelischen Christen in St. Tönis eröffnet. Rund 1,8 Millionen Euro hat die Kirchengemeinde in den schicken Neubau investiert.

 Das Band ist durchschnitten, das neue Gemeindezentrum an der Hülser Straße ist eröffnet: Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch mit Linda Hirt vom Presbyterium.

Das Band ist durchschnitten, das neue Gemeindezentrum an der Hülser Straße ist eröffnet: Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch mit Linda Hirt vom Presbyterium.

Foto: wolfgang kaiser

"Mutig", nennt Oberkirchenrat Bernd Baucks das Projekt "Gemeindezentrum" der evangelischen Christuskirche an der Hülser Straße. "In Zeiten, in denen Kirche kleiner wird, bauen Sie ein neues Gemeindezentrum. Das ist mutig und das tut unserer Landeskirche gut", sagt Baucks bei der Einweihung des neuen Hauses. Nach einem Gottesdienst, an dem auch Superintendent Pfarrer Burkhard Kamphausen teilnahm, strömen die Besucher zahlreich durch die drei neuen Flügeltüren, die die Christuskirche mit dem Gemeindezentrum verbinden, in die neuen Räume. Presbyter Norbert Maas begrüßt die Gäste aus der Gemeinde, aus Politik und von Vereinen. Unter ihnen ist auch Bürgermeister Thomas Goßen, der sich freut, dass die Stadt um "eine Mitte in neuem Format" reicher sei.

Auch Architekt Rene Koblank, der den Neubau gebaut hat, spricht von einem Treffpunkt für alle Generationen, der sich städtebaulich ins Ortsbild füge und sich nicht mehr in der zweiten Reihe verstecke, wie das bisherige Gemeindezentrum, das hinter Kirche und Pfarrhaus verschwand. Der Architekt ist es auch, der den symbolischen Schlüssel an Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch und Linda Hirt, Vorsitzende des Presbyteriums, übergibt. Linda Hirt freut sich, dass die Gemeinde ein neues Zuhause bekomme und nennt das Zentrum "eine Anlaufstelle für alle Menschen dieser Stadt."

Bei der Planung habe man viel Rücksicht darauf genommen, dass der Neubau für alle Generationen etwas biete, sagt Linda Hirt. Wer durch das lichtdurchflutete Haus wandert, beginnt am besten mit dem großen Saal, der sich zum neuen Kirchplatz hin öffnet. 150 Quadratmeter ist der Raum groß. Mit einer Trennwand lässt er sich verkleinern. Er soll Treffpunkt für alle Feste sein und die Seniorenarbeit beherbergen.

Im Anschluss findet sich eine topmoderne Küche, an der die Frauen, die hier jeden Dienstag zu einem kostengünstigen Mittagessen einladen, ihre helle Freude haben. Mit Blick in einen geschlossenen Innenhof, der entfernt an einen Kreuzganz erinnert, geht es weiter in die Räume der Schulbetreuung und der Jugendarbeit. Volkmar Büscher, der für die Jugendarbeit zuständige Diakon, freut sich über den tollen neuen Café-Raum, der auf Palmen verzichtet und jetzt nur noch "Beach" heißt.

"Architektur muss auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen", hatte Rene Koblank in seiner Ansprache gesagt. Wer durch das Gemeindezentrum geht, findet diesen Anspruch perfekt umgesetzt. Kirchbaumeister Harald Ohlmeier freut aber noch etwas anderes: "Zeit- und Kostenrahmen wurden eingehalten, das gibt mir eine gewisse Befriedigung." Tatsächlich sind vom Beschluss, ein neues Gemeindehaus zu bauen, bis zur Eröffnung nur 16 Monate vergangen und auch der Kostenrahmen von 1,8 Millionen Euro - die die Gemeinde übrigens vollständig aus eigenen Mitteln finanziert hat - ist nicht überschritten worden. Und so ist der Bau nicht nur ein mutiges, sondern auch ein gut geplantes Unterfangen.

(WS03)
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