Tönisvorst Verkehrsführung an der City vorbei

Tönisvorst · Der Werbering St. Tönis will eine Diskussion anstoßen: Der Bauausschuss soll die Öffnung der Willicher Straße für den Autoverkehr aus Hückelsmay und Forstwald behandeln. Der Südring bietet nur wenig Linksabbiegemöglichkeiten.

 Geradeaus und rechts abbiegen ist auf dem Südring möglich, aber nicht nach links in die Willicher Straße - der Weg, der zur Innenstadt führt. Dem Werbering ist die Verkehrsregelung seit langem ein Dorn im Auge.

Geradeaus und rechts abbiegen ist auf dem Südring möglich, aber nicht nach links in die Willicher Straße - der Weg, der zur Innenstadt führt. Dem Werbering ist die Verkehrsregelung seit langem ein Dorn im Auge.

Foto: WOLFGANG KAISER

Stellen Sie sich vor, die Geschäfte auf der Hochstraße haben geöffnet und kein Auswärtiger findet hin. Diese Vorstellung plagt die Mitglieder des Werberings St. Tönis schon seit langem. Der Verkehr wird über Süd- und Ostring schön um St. Tönis herumgeführt, hat aber nach dem Geschmack der Einzelhändler und Gastronomen zu wenig Abbiegemöglichkeiten Richtung Innenstadt. Deswegen hat der Werbering Nägel mit Köpfen gemacht und nach Paragraph 24 der Gemeindeordnung einen Antrag an die Stadt gestellt. Bürgermeister Thomas Goßen und Helge Schwarz (SPD), Vorsitzender des Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltausschusses, erhielten den Antrag, die Öffnung der Willicher Straße für den Verkehr von Hückelsmay/Krefeld-Forstwald sowie die Verbesserung der Kreuzung Willicher/Damm- und Benrader Straße in die Tagesordnung des nächsten BEVU-Ausschusses aufzunehmen. Auf Nachfrage im Rathaus war zu erfahren, dass der Antrag in der Sitzung am 1. Februar behandelt werden soll.

Vorsitzender Stefan Robben weiß aus Gesprächen von Kunden bei ihm oder auch bei Kollegen, dass es alle gern einfach haben. Vor allem Kunden, die von auswärts kommen und die sich nicht so gut im Straßennetz von St. Tönis auskennen, fragen sich, warum es einem so schwer gemacht werde, in die Innenstadt zu gelangen. Die Problemstellung sei nicht neu und hätte schon vor Jahren mal zur Diskussion gestanden. Das Problem, nicht nach St. Tönis hineingeführt, sondern um es herum geführt zu werden, sei dem Fachbereichsleiter Wolfgang Schouten sicher nicht neu. Bei früheren Diskussionen hieß es dann gleich, die Willicher Straße sei zu schmal für Durchgangsverkehre, auch müsse dann Tempo 50 statt Tempo 30 eingeführt werden. Die Argumente seien bekannt, deswegen sei in der Vergangenheit nichts passiert. Der Werbering will das jetzt ändern und stößt die Diskussion erneut an.

Der kürzeste Weg wäre für die Krefelder, von Nüss Drenk geradeaus in die Willicher Straße einzufahren. Stattdessen werde man nach links (Richtung Höhenhöfe) oder rechts weggelenkt und habe erst an der Benrader oder Mühlenstraße die Gelegenheit, in das Stadtzentrum zu gelangen. Auch an der Krefelder Straße / Ostring sei das Linksabbiegen ins Stadtzentrum verboten. Der Werbering befürchtet, dass hier Umsatz nach Krefeld weggelenkt werde: "Die ersten Kunden meiden bereits St. Tönis."

Einen weiteren neuralgischen Punkt im Verlauf der Willicher Straße beschreiben die Einzelhändler mit der großen Kreuzung Willicher / Damm- / Benrader Straße. Die Benrader Straße sei seit der Eröffnung des Action-Marktes deutlich stärker frequentiert. Zu Stoßzeiten brauche man sehr viel Geduld, um dieses Nadelöhr zu durchfahren. "Hier sind schon viele Beschwerden von Kunden bei uns eingegangen", heißt es in dem Antrag des Werberinges, den Vorsitzender Stefan Robben unterzeichnet hat. Dieser Kreuzungsbereich sollte für alle Verkehrsteilnehmer verbessert werden. "Ergänzend für diesen Bereich schlagen wir einen Kreisverkehr vor wie an der Kreuzung Schul-/Ring-/ Hülser Straße, um die Verkehrssituation im St. Töniser Zentrum zu verbessern."

Die Verwaltung will die Problemstellung für die Februar-Sitzung noch einmal genau auflisten und auch erklären, wieso es beim Status quo geblieben ist. Bei einer Öffnung der Willicher Straße für Nüss Drenk könnte die Route auch zu einem Schleichweg von und nach Krefeld werden.

(RP)
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