Tönisvorst Viele Stammgäste sind Frühschwimmer

Tönisvorst · Auch nach 28 Jahren in seinem Beruf steht der gelernte Schwimmmeister André Seerden immer noch gerne am Beckenrand. Als Badbetriebsleiter des H2Oh in Tönisvorst kommt er allerdings nicht mehr häufig dazu.

 Im Schwimmbad H20h! in St. Tönis nehmen David Kliehr (Meister für Bäderbetriebe) und André Seerden (Badbetriebsleiter)

Im Schwimmbad H20h! in St. Tönis nehmen David Kliehr (Meister für Bäderbetriebe) und André Seerden (Badbetriebsleiter)

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Wer André Seerden fragt, was er an seinem Beruf am meisten mag, der bekommt eine prompte Antwort: "Den Austausch mit den Badegästen." Vor 28 Jahren hat Seerden eine Ausbildung als Schwimmmeistergehilfe begonnen. Seitdem ist der 44-Jährige im Beruf. Aus dem Lehrling wurde ein Meister, aus dem Meister vor fünf Jahren der Badbetriebsleiter des Tönisvorster Schwimmbads H2Oh. Seitdem hat Seerden noch mehr Verantwortung. Er muss dafür sorgen, dass die Sicherheit in jeder Hinsicht gewährleistet ist.

"Dabei geht es nicht nur darum, dass genug Rettungskräfte das Schwimmbad im Blick haben", sagt Seerden. Auch die Technik müsse immer wieder kontrolliert werden. Außerdem wird dreimal am Tag die Wasserqualität überprüft. "Chlorgehalt, PH-Wert und Temperatur müssen immer stimmen", sagt der Fachmann. Damit der Betrieb reibungslos läuft, sind mindestens vier Mitarbeiter pro Schicht im Einsatz. "An hochfrequentierten Tagen auch mal mehr."

Und davon gibt es einige, denn das Tönisvorster Schwimmbad erfreut sich großer Beliebtheit. Rund 20 000 Besucher zählt NEW, seit 2009 Betreiber des ehemals städtischen Bads, jährlich. "Die Tatsache, dass das H2Oh sehr übersichtlich ist, gefällt besonders den Familien", weiß Seerden. Auch die konstant hohen Wassertemperaturen kämen gut an. "Außerdem haben wir das Kleinkindbecken, Massagedüsen im Freizeitbecken, den Wasserfall und die 60 Meter lange Rutsche", zählt Klaus Knoche, Abteilungsleiter Bäder bei NEW, auf.

Das nunmehr 17 Jahre alte Tönisvorster Bad habe viele Stammkunden, darunter auch einige Frühschwimmer. "Dienstags und donnerstags öffnen wir um halb sieben", sagt Seerden. Der harte Kern der Frühschwimmer träfe aber meistens schon um Viertel nach sechs ein und warte geduldig, bis es endlich losgehe. Auch die vier Grund- und die weiterführenden Schulen der Stadt sowie Vereine, etwa die DLRG und die Schwimmsportabteilung der DJK Teutonia St. Tönis, nutzen das Schwimmbad für ihr Training. Außerdem werde die Saunalandschaft mit zwei Saunen, einem Dampfbad und einem Aroma-Bad viel besucht.

Ein Zuschussgeschäft bleibt das Schwimmbad trotzdem. "Natürlich kann man ein Bad so betreiben, dass es sich trägt, aber dann hätten wir ganz andere Eintrittspreise", sagt Klaus Knoche, "wir sehen das Schwimmbad aber als soziale Einrichtung, die sich jeder leisten können soll." Besonders der Nachwuchs liegt André Seerden dabei am Herzen. "Wir möchten, dass Familien zu uns kommen können, weil es lebenswichtig sein kann, dass Kinder schwimmen lernen", sagt der 44-Jährige. Deshalb bietet das H2Oh auch Schwimmkurse für Kinder ab fünf Jahren an. "Wir machen das mit Begleitung eines Elternteils, weil so die Eltern lernen, auf was sie achten müssen und auch nach dem Kursus mit den Kindern weiter üben können", erklärt Seerden. Die Kurse seien eine Grundausbildung, die zum "Seepferchen" führen soll und die Freude am Schwimmen wecken möchte. Wer danach weiter trainieren wolle, der sei in den Vereinen gut aufgehoben.

(WS03)
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