Tönisvorst Werbung in Zeiten der sozialen Medien
Tönisvorst · "Web oder stirb!" heißt das neue Buch der Tönisvorster Kommunikationsberaterin Kerstin Hoffmann, das im Mai auf den Markt kam. Die Buchautorin will darin deutsche Unternehmen für den digitalen Wandel sensibilisieren.
Wirb oder stirb - diese Parole aus dem Werberdeutsch kennt man. Es wurde zum geflügelten Wort, als in Krisenzeiten die Manager der Unternehmen anfingen, als erstes an der Werbung zu sparen. Mit ihrem Buch "Web oder stirb!" setzt Kerstin Hoffmann dieser Warnung noch eins drauf: Der Untertitel ihres Buches "Erfolgreiche Unternehmenskommunikation in Zeiten des digitalen Wandels" verspricht Rettung in einer Lage, in der nach Einschätzung von Kerstin Hoffmann deutsche Unternehmen den Anschluss an die digitale Welt zu verlieren drohen. Damit ist nicht der Computer im Büro und die rechnergesteuerte Produktion in der Werkshalle gemeint, sondern die weltweite Kommunikation in Zeiten des Internets.
Die PR-Frau aus St. Tönis will das Buch nicht als reines PR-Thema verstanden wissen, sondern als ein viel größeres Thema. Deutsche Unternehmen hinken in der Unternehmenskommunikation hinterher, und so stellt sie die Diagnose: "Wer in den neuen Medien nicht präsent ist, wird untergehen." Aus ihrer Praxis als Kommunikationsberaterin und Rednerin auf Kongressen weiß sie, dass in den Führungsetagen der Unternehmen viele Manager zwar Facebook kennen, aber die sozialen Medien für einen Tummelplatz von Jugendlichen, die sich dort zum Saufen verabreden, halten. "Das ist Blödsinn", hält Hoffmann dagegen. In ihrem Buch versucht sie kenntnisreich und verständlich, auf 240 Seiten aber auch wortreich, dieser Zielgruppe die digitale Kommunikation zu erklären und dafür zu werben, sie für sich und das Unternehmen zu nutzen. Der Leser erfährt den "State of the Art" der neuen Plattformen und Portale, wird durch das "Neuland", wie einst Bundeskanzlerin Merkel das Internet beschrieb, navigiert.
Natürlich muss Hoffmann nicht bei Adam und Eva anfangen, schließlich ist die Präsenz der Unternehmen im Internet heutzutage Standard. Aber schon die Frage, wie man als Unternehmen bei der Google-Suche nicht auf Seite drei untergeht, können viele nicht beantworten. "Meine Kunden kommen nicht über Google", sagt die Kommunikationsexpertin, sondern über die sozialen Netze. Sie will auch Entscheider motivieren, sich auf den Informationsaustausch mit Menschen einzulassen, auch im BtoB-Geschäft (Business to Business, als von Unternehmen zu Unternehmen). Hoffmann: "Entscheider kaufen bei Entscheidern." Die Zusammenarbeit von Unternehmen rein per Email gehe heute nicht mehr, so Hoffmann. In amerikanischen Unternehmen sei das vielfach anders, aber auch in Deutschland gebe es bereits digitale Meister, oft im Mittelstand, aber auch bei großen Playern wie Daimler, Telekom. Positivbeispiel ist für sie auch der Genuss-Blog, den der Metro-Konzern betreibe.
Doch viele Unternehmen haben Bedenken, sich in den sozialen Medien zu betätigen. Sie haben Angst vor negativen Reaktionen, etwa dem berühmt-berüchtigten Shitstorm. Die digitale Kommunikation ist schnell, darauf muss man gut vorbereitet sein. Kommunikation im Social Web kann und darf nicht erst in einer Krise beginnen.
Der Klappentext des Buches weist Kerstin Hoffmann als eine der bekanntesten Fachleute aus dem Bereich PR, Social Media und Contentstrategien aus. Die Kommunikationsberaterin hat mit Journalismus begonnen - sie war Mitarbeiterin der RP-Redaktion in Krefeld, studierte Geisteswissenschaften und wurde in Germanistik promoviert. Wissen und Handwerk der klassischen PR verbindet sie mit den neuen Möglichkeiten des Social Web. Sie ist begeisterte Netzwerkerin, hält leidenschaftlich gern Vorträge und Workshops in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
