Tönisvorst Wohnungen statt Hotel im Mertenshof

Tönisvorst · Es tut sich was beim denkmalgeschützten Mertenshof. Geplant sind dort zwölf seniorengerechte Wohnungen, vier Maisonettewohnungen und eine neue Gastronomie. Auch das Seniorencafé Alter-nativen erhält dort neue Räume.

 Blick ins Innere des Mertenshofes: Es gibt noch viel zu tun.

Blick ins Innere des Mertenshofes: Es gibt noch viel zu tun.

Foto: WOLFGANG KAISER

Jetzt kommt endlich Bewegung rein, wird der denkmalgeschützte Mertenshof mit seinen Flügeln umgebaut. Nach vielen Abstimmungen und geänderten Plänen ist der Kran angerückt. In den nächsten zwölf Monaten sollen dort zwölf seniorengerechte Wohnungen, vier Loftwohnungen über zwei Etagen entstehen, mit neuer Gastronomie und einem neuen Platz für die Alter-Nativen.

"Wir sind kurz vor Unterzeichnung des Mietvertrages mit dem Gastronom und werden den Düsseldorfer Investor, der dort bereits die zwölf Seniorenwohnungen in einem Paket gekauft hat, wahrscheinlich noch in diesem Monat bekannt geben, wenn wir dort den ersten Spatentisch machen", sagt der am 11. November 59 Jahre alt werdende Willicher Bodo Garden, der mit seinem Kompagnon bereits im März dieses Jahres den denkmalgeschützten Mertenshof erworben hatte. So lange bleiben die beiden Namen noch geheim. Es soll sich aber beim neuen Pächter des Gastronomiebetriebs um einen bekannten St. Töniser handeln, der gleich in der Nähe bereits ein Restaurant hat.

Als ein wichtiger Investor ist zwischenzeitlich das Kürtener Unternehmen "Census Real Estate" dazu gekommen, das Eigentümer des Gewerbeteils mit der Gastronomie und der in den beiden oberen Geschossen des Mitteltraktes entstehenden vier Loft-/Maisonettewohnungen geworden ist.

Michael Zacher von Census nennt beim Lokaltermin noch einen weiteren bereits getätigten Grundstückskauf, der das Ganze abrunden soll und für die Zuwegungen und die spätere Außenterrasse der "Alter-Nativen" sorgen soll. Das Unternehmen hatte das direkt benachbarte etwa 480 Quadratmeter große Grundstück gekauft, auf dem seit einigen Tagen ein großer Kran steht. Neben der Terrasse werden später darauf noch sechs Garagenplätze errichtet.

Was aber im Moment noch wichtiger ist: In Kürze, wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen, sollen auf dieser zusätzlichen Freifläche sieben Wohncontainer errichtet werden. Diese werden in der Übergangszeit des Umbaus für das Büro, für die Gruppenräume und für das Café der Alter-Nativen benötigt. "Trotz der Provisorien in der Übergangszeit freue ich mich auf das Neue", sagte die Leiterin der Alter-Nativen, Elke Schwetlik, die mit ihren Vorständlern Renate Pierburg und Ingrid Lünger ebenfalls beim Pressetermin dabei ist. Auf einem Teil der Freifläche wird dann auch danach die Außen-Terrasse des Cafés für die Alter-Nativen sein, mit einer neuen Verbindungstür vom alten Trakt, der noch einige Fensteröffnungen bekommt.

Für die Alter-Nativen wird ein neuer Platz im Mitteltrakt neben der Gastronomie geschaffen - zu den gleichen Konditionen wie bisher, mit etwas weniger Fläche. "Wir brauchen vor allem zwei Gruppenräume und Platz für ein Café, und den bekommen wir", meint Elke Schwetlik. Sie geht davon aus, dass beim baldigen Umzug in die Wohn-Container die Arbeit der Alter-Nativen für ein bis zwei Wochen unterbrochen werde.

Als neuer Architekt ist seit einiger Zeit Georg Heck schon dabei, der bereits seinerzeit den denkmalgeschützten Gatherhof in Willich-Niederheide geplant hatte. "Wir fangen jetzt definitiv an und hoffen bis zum Herbst nächsten Jahres mit allem fertig zu sein", sagte Eigentümer Bodo Garden, der jetzt bei den zwölf Wohnungen, aber auch bei den vier Loft-Wohnungen auf die Suche nach Mietern, Eigentümern oder Anlegern geht.

Die zwölf seniorengerechten Wohnungen in den beiden Nebenflügeln des Mertenshofes sind zwischen 40 und 80 Quadratmeter groß; in jedem Flügel entstehen auf drei Ebenen jeweils zwei solcher Wohnungen. Die Treppen erhalten jeweils Treppenlifter.

Zwischen 120 und 167 Quadratmetern groß sind die vier Maisonette-Wohnungen im mittleren und oberen Haupttrakt, wo früher mal der große Tanzsaal war. Der Quadratmeterpreis dieser Loftwohnungen soll 3.930 Euro betragen. Hingewiesen wird in dem Zusammenhang darauf, dass für die neuen Eigentümer wegen des Denkmalschutzes Sonderabschreibungen bis zu 75 Prozent des Kaufpreises möglich sind.

(wsc)
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