Viersen 16-Punkte-Plan gegen Jugendarbeitslosigkeit

Viersen · Die Wirtschaftsförderung soll sich stärker einbringen, damit Viersener Schulabgänger nicht ohne Ausbildungsplatz dastehen

 Christina und René, zwei Auszubildende in der Gastronomie, füllen Schokolikör in Flaschen ab.

Christina und René, zwei Auszubildende in der Gastronomie, füllen Schokolikör in Flaschen ab.

Foto: Seybert

Die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist eine gute Ausbildung. Allerdings findet nicht jeder Viersener Schulabgänger eine Lehrstelle. Mit einem 16-Punkte-Plan will sich die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) jetzt stärker bei dem Thema engagieren, ohne ihr Kerngeschäft zu vernachlässigen. "Die Bestandssicherung von ortsansässigen und die Akquise von neuen Unternehmen ist das wichtigste Instrumentarium, um Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze zu sichern oder zu schaffen", erklärt die zuständige Beigeordnete Beatrice Kamper.

Heute Abend soll im Wirtschaftsförderungsausschuss (18 Uhr, Forum, Rathausplatz 1) ein 16-Punkte-Plan vorgestellt werden, wie sich die Wirtschaftsförderung für mehr Ausbildungsplätze einsetzen wird. Dies hatten insbesondere Politiker der CDU gefordert. Den Mehraufwand will die WFG ohne zusätzliches Personal abfedern - das allerdings wird zu Lasten von Unternehmensveranstaltungen gehen. Die sollen, so Kamper, künftig "auf ein Mindestmaß" reduziert werden. "Innerhalb der Personalressourcen der Wirtschaftsförderung wird für die Umsetzung des Konzeptes eine weitere halbe Vollzeitstelle zu der bereits bestehenden Teilzeitstelle zur Verfügung gestellt", erklärt Kamper.

Konkret plant die WFG mehr Unternehmensbesuche. Bei denen sollen die Leistungen der verschiedenen Akteure auf dem Arbeitsmarkt - neben der Arbeitsagentur unter anderem auch IHK und Kreishandwerkerschaft, die Jugendberufshilfe, das Kolpingwerk, das Kompetenzzentrum "Frau und Beruf" - dargestellt werden. Betriebsbesichtigungen für Schüler, "Unternehmen im Unterricht" und mehr Kooperationen zwischen Schulen und Wirtschaft sollen Viersener Firmen für die Schüler attraktiver machen.

Daneben soll es künftig gemeinsame Unternehmensveranstaltungen der WFG mit der Arbeitsagentur und weiteren Akteuren geben, bei denen Viersener Unternehmen gezielt über Leistungen und Fördermöglichkeiten informiert werden. Und: Der Aspekt "Ausbildungsbereitschaft" soll bei Firmenansiedlungen höhere Priorität als bislang bekommen.

Freilich: "Dem Phänomen unbesetzter Lehrstellen kann nicht unmittelbar wirksam entgegen getreten werden", betont Kamper. Viele Jugendliche seien auf ihren Berufswunsch fixiert, entsprechende Lehrstellen in der direkten Umgebung aber häufig bereits besetzt.

(mrö)
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