Viersen 17-Jährige in Bus sexuell belästigt - Täter festgenommen

Viersen · Eine 17-Jährige wurde am Mittwoch in einem Bus in Viersen von einem Mann sexuell belästigt. Dank des couragierten Eingreifens anderer Fahrgäste, konnte eine Eskalation des Übergriffs verhindert werden. Der Mann wurde festgenommen.

Am Mittwoch um 12.45 Uhr bestieg eine 17-jährige Jugendliche aus Dülken in Mönchengladbach in einen Bus der Linie 89. Sie setzte sich im hinteren Bereich des Busses in eine Zweierreihe direkt ans Fenster. Am Busbahnhof Viersen stieg ein, wie sich später herausstellte, 31-jähriger Mann in den Bus und setzte sich neben die junge Frau.

Der augenscheinlich angetrunkene Mann rückte immer näher an die Jugendliche heran und legte ihr gegen ihren Willen die Hand auf den Oberschenkel. Die belästigte Frau konnte nicht ausweichen oder sich dem Zugriff entziehen, da der Bus recht voll war.

Eine Zeugin bemerkte dies und forderte den Mann auf, das Mädchen in Ruhe zu lassen. In der Folge kam auch noch ein 41-jähriger Mann aus Dülken dem Mädchen zu Hilfe und trennte sie von dem Tatverdächtigen. Als der dann aus dem Bus flüchten wollte, hielten ihn der inzwischen hinzugekommene Busfahrer und der Dülkener bis zum Eintreffen der Polizei fest.

Die Polizeibeamten nahmen den einschlägig polizeibekannten Tatverdächtigen in Gewahrsam und brachten ihn zur Polizeiwache in Viersen. Ein Alkoholvortest ergab einen Wert von rund 1,6 Promille. Die Geschädigte erstattete eine Strafanzeige gegen den Tatverdächtigen. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen.

Für das beherzte Eingreifen der Umstehenden hat die Polizei lobende Worte: "Es ist keineswegs selbstverständlich, dass heutzutage Zeugen so viel Zivilcourage zeigen." Die junge Frau sei offensichtlich geschockt gewesen und war nicht imstande, sich den Übergriffen des Tatverdächtigen zu entziehen.

In dieser Situation kamen ihr gleich mehrere Personen zu Hilfe, befreiten sie von dem Aggressor und verhinderten so möglicherweise eine Eskalation des sexuellen Übergriffs. Die Polizei dankt ihnen ausdrücklich für ihr vorbildliches Verhalten.

Die Kriminalpolizei rät den Opfern solcher Straftaten: Sagen Sie eindeutig "nein" zu den sie bedrängenden Personen. Machen Sie auf sich aufmerksam und bitten umstehende Menschen und Passanten um Hilfe. Sprechen Sie diese direkt und konkret an ("Sie in der roten Jacke, helfen Sie mir bitte, ich werde belästigt, bitte rufen Sie die Polizei").

Zeugen solcher Vorfälle sollten sich absprechen, zusammenschließen und Hilfe holen und die Polizei rufen. Sofern sich die Zeugen dazu in der Lage sehen und sich selber nicht gefährden, können sie einen auf frischer Tat Betroffenen auch bis zum Eintreffen der Polizei festhalten (Jedermann-Festnahmerecht).

(csr)
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