Viersen 2,5 Millionen Euro für neue Werkhalle

Viersen · Am Berufskolleg erhalten 120 Jugendliche jetzt praktischen Unterricht in Holz- und Metallverarbeitung in einem modernen Gebäude

Nach elf Monaten Bauzeit ist es geschafft: Am Berufskolleg in Dülken steht die neue Werkhalle für den praktischen Unterricht. 120 Jugendliche können dort lernen, mit Holz und Metall zu arbeiten. Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche sind bereits an der Fassade zu erkennen: Die Fassade rund um den Metallbereich ist mit Aluminiumblechen verkleidet, der Holzbereich verbirgt sich hinter einer Verschalung aus Lärche.

Landrat Andreas Coenen (CDU) zeigte sich beim Rundgang zufrieden: Der Neubau sei ein Zeichen dafür, dass der Kreis Viersen in Schulen und Bildung investiere. "Damit zeigen wir Verantwortung für die Jugendlichen im Kreis und in der Region", sagte Coenen. "Jetzt haben unsere Schüler die besten Unterrichtsbedingungen", ergänzte Ingo Schabrich, Kreisdirektor und Bildungsdezernent.

Laut Herbert Verlinden, Architekt im Gebäudemanagement, wurden für den Neubau 2,5 Millionen Euro investiert. Dazu kommen noch Ausgaben für die Einrichtung. 62 Prozent der beauftragten Handwerker kamen aus dem Kreis Viersen, 13 Prozent aus umliegenden Orten. Die helle Architektur mit vielen Fenstern sorgt dafür, dass die Arbeit an den Werkbänken und Maschinen für die Kollegschüler deutlich angenehmer wird. "Das ist deshalb wichtig, weil es beim Werken mit Metall auf Präzision im Zehntel-Millimeter-Bereich ankommt", erklärt Berufskolleg-Leiterin Gisela Werner. Man wolle den Schülern nicht nur den Umgang mit Holz und Metall vermitteln, sondern auch die zahlreichen Arbeitsschritte an den hoch spezialisierten Maschinen üben.

Die Vorteile für das Berufskolleg: Der Neubau erfüllt laut Kreissprecher Markus Wöhrl nicht nur die hohen Sicherheitsstandards, sondern bietet auch ausreichend Platz in der Holzwerkstatt. Dort kann ab Donnerstag, 15. September, ein weiterer Werkstattlehrer den Dienst antreten. Neu angeschafft wurde auch eine CNC-Fräse, die sich in der Holzwerkstatt präzise und automatisiert einsetzen lässt.

Inzwischen haben die Handwerker für Schüler und Lehrer Platz gemacht. "Die Jugendlichen sind begeistert von den neuen Maschinen und Werkbänken", lautet die Bilanz von Hans-Jürgen Gentges, Abteilungsleiter Schulverwaltung, nach den ersten Unterrichtstagen. "Die alten Räume hatten "Museumscharakter", sagt er. An die alte Halle aus den 1960er-Jahren denkt inzwischen niemand mehr. Sie wurde während der Sommerferien abgerissen. Auf dieser Fläche werden in Zukunft Autos parken.

In der neuen Werkhalle werden gleich drei unterschiedliche Gruppen von Berufsschülern unterrichtet: 33 absolvieren eine einjährige Berufsfachschule, 28 Jugendliche befinden sich in der Ausbildungsvorbereitung, 60 Schüler gehören zu den internationalen Flüchtlingsklassen. Die Berufsfachschüler sollen in ihrer einjährigen Ausbildung vor allem den Haupt- oder Realschulabschluss nachholen und berufliche Grundkenntnisse in der Holz- oder Metallbereitung erlernen. Sehr umfassend ist der Unterrichtsplan für die Schüler der Berufsvorbereitung: Sie erfahren mehr über drei Handwerksberufe in der Holz-, Metall- und Elektrowerkstatt. Der Unterricht der Flüchtlingsklassen wird ergänzt durch Praktika in Handwerks- und Industriebetrieben am Niederrhein.

(busch-)
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