Viersen 250 Biersorten im Ausschank

Viersen · Wenn das kein Erfolg ist: 30 Fass mit jeweils 30 Liter San Miguel-Bier, der vor allem bei Spanien-Urlaubern wohl bekannten Sorte, floss allein am Samstag durch die Kehlen der Besucher. Stefan Runge am Stand von Gudiamo hatte kurz vor Schluss des zweiten Tages der 2. Dülkener Bierbörse keinen Tropfen Bier mehr im Ausschank. Und schlechter ging es auch den Kollegen nicht: Selbst die Qual der Wahl unter 250 verschiedenen Biersorten schreckte keinen – eher im Gegenteil, denn jeder wollte so viele Biere wie möglich probieren.

In ganz kleiner Runde – schließlich müssten zu der Zeit noch viele Menschen arbeiten, wie Willi Klaßen vom Veranstalter pro Dülken meinte, hatte Dülkens Ortsbürgermeister Michael Aach am Freitag um 18 Uhr mit gekonntem Hammerschlag das erste Fass Uerige Alt an angeschlagen. „Det Bier loepp“, hieß es fachkundig bei den Umstehenden. Doch zunächst war es langsam gelaufen, aber je später der Abend und je fetziger die Musik, desto mehr Gäste fanden sich auf dem Alten Markt und an die Stände in der Börsen- und Blauensteinstraße ein. Allgemein wurde begrüßt, dass man nicht mehr bis zum Neumarkt gehen musste: „Es ist so viel gemütlicher.“ In diesem Jahr zog die mongolische Jurte viele an. Obwohl hier nur Flaschenbier ausgeschenkt wurde: Jeder wollte mal das Chinggis Beer kosten. Da Biertrinken bekanntermaßen nicht nur den Durst schön macht, sondern auch den Hunger, fanden Krakauer und schwäbische Spezialitäten reißenden Absatz. Auch der kurze Regenschauer am Samstagabend trieb niemanden nach Hause. Die Gäste suchten Schutz unter die schützenden Dächer der Pavillons. Und danach ging es erst richtig los – bis Mitternacht. Kein Bier wurde verschmäht, gleich ob Braunbier, Kirschbier, ostdeutsches Schwarz- oder belgisches Schokoladenbier. Der Dülkener an sich trinkt meist Pils oder Alt, aber auf der Bierbörse standen die exotischen Biere, die nicht jeden Tag über die Theke wechseln, deutlich im Mittelpunkt des Interesses.

Gestern Morgen hieß es für alle Standbesatzungen erstmal: aufräumen und säubern. Die vielen Zigarettenkippen zeugten davon, dass sich vor allem die Raucher richtig wohl gefühlt hatten. Mit Glockenschlag Zwölf kamen die ersten Besucher auf den Alten Markt, begannen die Dülkener Einzelhändler, ihre Waren auf die Straße zu stellen. Auch Edeltraud Jakobs freute sich über erste Neugierige. Sie hatte an den vorangegangenen Tagen viele Namen in Gläser graviert. „Ich kannte Dülken nicht, aber hier leben echt nette Menschen“, meinte sie, zufrieden mit ihrem Umsatz auf der 2. Dülkener Bierbörse.

(RP)
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