Getöteter Fünfjähriger in Viersen Polizei vernimmt Mutter und Lebensgefährten

Der fünfjährige Junge aus Viersen, der am Sonntag starb, ist durch Gewalteinwirkung zu Tode gekommen. Das habe die Obduktion ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Die Mutter des Kindes und ihr Lebensgefährte stehen unter Tatverdacht.

Die 24-Jährige und ihr Lebensgefährte (26) sind vorläufig festgenommen worden, teilen Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag in Mönchengladbach mit. Das Paar wird verhört. "Beide machen Angaben", sagt der Staatsanwalt Stefan Lingens aus Mönchengladbach unserer Redaktion. Erst danach wird entschieden, ob ein Haftbefehl gegen das Paar oder einen der beiden erlassen wird.

Die Polizei hat die Mordkommission "Luca" eingerichtet. Sie soll die Hintergründe des Todes aufklären. Rund 20 Beamte seien mit den Ermittlungen befasst. Die Obduktion am Montag habe ergeben, dass der Junge aufgrund von Gewalteinwirkung gestorben sei, erklärten die Ermittler. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. "Das ist Täterwissen", sagte der Staatsanwalt.

Kind stirbt im Oktober 2016 - Polizei durchsucht Wohnung in Viersen
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Foto: Busch

Der Großvater des Jungen, schildert am Montag unserer Redaktion die Ereignisse vom vergangenen Sonntag, dem Todestag des Kindes: "Mein Enkel hat unter Atemnot gelitten. Meine Tochter und ihr Lebensgefährte haben noch in der Wohnung versucht, ihn wiederzubeleben."

Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass der Lebensgefährte der Mutter angegeben hatte, den Jungen am Morgen gegen 9.20 Uhr leblos im Bett gefunden zu haben. Daraufhin hätten sie einen Rettungswagen alarmiert; noch auf der Fahrt zum Krankenhaus soll der Fünfjährige gestorben sein. Seine Trauer über den viel zu frühen Tod seines Enkels teilte der Großvater, der in Viersen-Dülken auch für sein vielfältiges soziales Engagement bekannt ist, direkt in den sozialen Netzwerken. Jetzt fragen sich viele Nachbarn und Bekannte, was mit dem Jungen geschehen ist.

Auch der Großvater ist fassungslos. Nach seinen Angaben hat die Polizei am Montagabend seine Tochter und ihren Lebensgefährten verhaftet; Mitarbeiter der Spurensicherung waren in der gemeinsamen Wohnung. Der Großvater wollte daraufhin seiner Tochter helfen: "Ich habe versucht, einen Anwalt zu erreichen." Dies sei ohne Erfolg geblieben. Am Dienstag will er seine Bemühungen fortsetzen.

Nähere Angaben zum Geschehen, zu den Beteiligten oder zu möglichen Motiven verweigerte ein Sprecher der Polizei in Mönchengladbach "aus ermittlungstaktischen Gründen".

UPDATE: In einer vorherigen Fassung dieses Artikels meldeten wir, der tote Junge sei in einer Wohnung aufgefunden worden. Dies stimmt nicht. Wir haben den Text berichtigt.

(busch-)
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