Viersen 50 Jahre SKM: Mehr Hilfsangebote trotz finanzieller Sorgen des Vereins

Viersen · Mehrere Beratungsfelder betreut der SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste in der Region, der vor 50 Jahren gegründet wurde.

"Der Mensch am Rande ist unsere Mitte", der Leitspruch des SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste in der Region Kempen-Viersen bringt es in diesem einen Satz auf den Punkt. Diejenigen, die am Rande der Gesellschaft stehen und Hilfe benötigen, finden hier Unterstützung. "Wir stehen allen Menschen offen, egal welcher Konfession und Nationalität und das seit 50 Jahren", sagt Vorsitzender Peter Vermaasen. Wobei es die Hilfe an sich schon viel länger gibt.

Vor über 100 Jahren existierten bereits sogenannte katholische Männerfürsorgevereine. Es gab Ortgruppen in Kempen, Süchteln, Dülken, Lobberich und Kaldenkirchen. 1964 kam es zum Zusammenschluss unter dem Namen "Männerfürsorgeverein im Landkreis Kempen". Ob Menschen materielle Not litten, es Probleme in Familien gab, ein Jobverlust das Leben veränderte, Bürger wohnungslos wurden oder entlassene Strafgefangene einen Halt benötigten - der Männerfürsorgeverein brachte sich ein.

"Es waren damals alles Ehrenamtler. Erst 1967, als Viersen ebenfalls fusionierte, kam es zur Einstellung eines ersten hauptamtlichen Sozialarbeiters", berichtet Geschäftsführer Stephan Fiedler. Schon kurze Zeit später gab es einen weiteren hauptamtlichen Sozialarbeiter in Kempen. Zudem wechselte der Name. Aus dem Männerfürsorgeverein wurde der Sozialdienst katholischer Männer, bekannt als SKM.

Die drei Buchstaben überlebten sogar die erneute Namensänderung im Jahr 1998, als es der katholische Verein für soziale Dienste in der Region Kempen-Viersen wurde. "SKM war nicht mehr zeitgemäß. Zumal einige Bürger immer noch vermuteten, dass hier nur Männer Hilfe erhalten würden", bemerkt Vermaasen. Doch egal welcher Name zum Tragen kam, das Prinzip der Hilfe war immer gleich.

Heute teilen sich die Hilfsangebote in verschiedene Arbeitsfelder auf. So gibt es die flexiblen ambulanten Erziehungshilfen, die Fachberatung für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten oder das betreute Wohnen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten. Dazu kommen die Flüchtlingssozialdienste, der Betreuungsverein nach dem Betreuungsgesetz, die Vormundschaften für Kinder und Jugendliche sowie die Fachstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Heute ist der SKM mit seinen 16 hauptamtlichen und den 80 ehrenamtlichen Helfern an drei Standorten zu finden. In Viersen am Hildegardisweg 3 sind Beratung und Verwaltung angesiedelt. An der Josefskirche 36 ist die Fachberatungsstelle für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten beheimatet und in Kempen steht die Beratungsstelle an der Kirchstraße 1 allen Menschen offen.

Allein die Fachberatung in Viersen nehmen pro Jahr rund 230 Bürger in Anspruch. "Bezahlbarer Wohnraum für Einzelpersonen ist dabei ein riesiges Thema. Viele Menschen können sich Wohnraum nicht mehr leisten", weiß Fiedler aus Erfahrung.

Über 200 Flüchtlinge betreut der SKM in Viersen und über 100 in Kempen. Tendenz steigend. 50 Fälle gibt es allein bei den Vormundschaften für Kinder und Jugendliche. Dazu kommen die zahlreichen Erwachsenen, die von Ehren- und Hauptamtlern betreut werden. Auch für die nächsten Jahre sieht der SKM eine Fülle von Aufgaben auf sich zukommen, die "wir finanziell hoffentlich stemmen können. Denn schon heute ist der finanzielle Rahmen mehr als eng gesteckt", sagt Fiedler.

(tref)
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