Niederkrüchten 500.000 Euro sollen den Brempter See retten

Niederkrüchten · Der Mühlenteich verlandet. Der Schwalmverband strebt nun eine Sanierung an

 Der Mühlenteich entstand ab 1537 durch eine Aufstauung für die Brempter Mühle. Die Schwalm fließt durch den Mühlenteich zum Hariksee.

Der Mühlenteich entstand ab 1537 durch eine Aufstauung für die Brempter Mühle. Die Schwalm fließt durch den Mühlenteich zum Hariksee.

Foto: Busch

Auf dem Brempter See ist in den letzten Jahren eine kleine Insellandschaft entstanden. Der Mühlenteich verlandet nach und nach. Durch den Aufstau des Teiches lagern sich Sand und Schlamm ab, die von der Schwalm antransportiert werden.

Auf rund 20.000 Kubikmeter beziffert Thomas Schulz, Geschäftsführer des Schwalmverbandes, die Sediment-Menge, die sich im Brempter See angesammelt hat. Bis zu 2,50 Meter mächtig ist die Sandschicht. Sichtbares Zeichen sind die Inseln, die aus dem Wasser emporwachsen. Die CDU beklagt einen "bedauernswerten Zustand" des Teiches, der auch für die touristische Attraktivität nicht eben förderlich sei, und beantragte daher eine Sanierung des Gewässers.

Das Konzept dafür stellte Schulz nun im Planungsausschuss vor. Die Herausforderung dabei: Es gilt, den naturnahen Flusslauf der Schwalm zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen und gleichzeitig die kulturhistorische Bedeutung des Brempter Sees zu würdigen. Der See entstand ab 1537 durch eine Aufstauung für die bis 1895 betriebene Brempter Mühle. Eine Beseitigung der Stauanlage, so dass die Schwalm wieder frei fließen könnte, kommt daher nicht in Frage - und das nicht nur aus den besagten kulturhistorischen Gründen: Denn ohne den Aufstau würde das oberhalb gelegene, ökologisch wertvolle Raderveekesbruch trocken fallen.

Schulz stellte daher eine Kompromiss-Lösung vor, die dem See und der durch ihn hindurch zum Hariksee fließenden Schwalm gleichermaßen gerecht wird. Demnach wird der Brempter See in zwei Abschnitte geteilt. Der nördliche Teil (Richtung Mühle) wird auf einer Fläche von etwa 2200 Quadratmeter ausgebaggert und als See wiederhergestellt. Dafür müssten 5000 Kubikmeter Schlamm hochgeholt werden. Die restlichen 5300 Quadratmeter Seefläche im südlichen Teil können, wie es jetzt bereits geschieht, auf natürlichem Wege verlanden. Die Schwalm würde sich dann in dieser Verlandungszone ihr Bett suchen.

Getrennt werden die beiden Bereiche durch einen Damm, erläuterte Schulz. Die Kosten für das Projekt schätzte er auf rund 500.000 Euro. Maximal 80 Prozent dieser Summe könnten durch Zuschüsse des Landes NRW gedeckt werden. Den Restbetrag von 100.000 Euro übernähme dann der Schwalmverband.

(jo-s)
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