Gronau 1000 Menschen nehmen an Beisetzung der getöteten Polizistin teil

Gronau · Die 23 Jahre alte Polizistin, die am 27. Dezember auf der Autobahn 61 in Viersen getötet wurde, ist am Samstag in ihrer Heimatstadt Gronau (Westfalen) beigesetzt worden. An der Trauerfeier in der Pfarrkirche St. Agatha im Stadtteil Epe nahmen rund 1000 Personen teil.

Gronau: 1000 Menschen erweisen getöteter Polizistin die letzte Ehre
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Gronau: 1000 Menschen erweisen Polizistin letzte Ehre

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Foto: Emily Senf

Darunter waren ihre Familie, Verwandte, Freunde und etliche Kollegen. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul, höchster Dienstherr der Landespolizei, sowie Arnold Plickert von der Gewerkschaft der Polizei, Polizeipräsident Norbert Wesseler und Andreas Coenen, Landrat im Kreis Viersen, waren gekommen.

Die Polizisten sind noch immer geschockt vom Tod der jungen Kollegin. Am Abend des 27. Dezember hatten sie und eine weitere Polizistin (48) sowie ein Polizeianwärter (22) einen Lastwagen kontrollieren wollen, der bereits in den Niederlanden aufgefallen war, weil er Schlangenlinien fuhr. Sie warteten etwa 700 Meter hinter der Ausfahrt Viersen auf dem Seitenstreifen, als der Lkw von hinten gegen den Streifenwagen prallte. Die 23-Jährige starb noch an der Unfallstelle. Der 22-Jährige wurde schwer, die 48-Jährige lebensgefährlich verletzt. Sie sei stabil, aber schwebe noch immer in Lebensgefahr, berichtete Sprecherin Antje Heymanns von der Kreispolizei Viersen am Samstag.

 Die Angehörigen der getöteten Polizistin haben eine Traueranzeige geschaltet.

Die Angehörigen der getöteten Polizistin haben eine Traueranzeige geschaltet.

Foto: Westfälische Nachrichten/ Screenshot

Vier Kollegen der jungen Polizistin aus Viersen nahmen mit kurzen Ansprachen in der Kirche Abschied von der 23-Jährigen. Sie beschrieben sie als lebensfrohe, engagierte und einfühlsame Kollegin, die in ihrem Traumberuf angekommen war und das Leben liebte. So brannte neben der Urne mit ihrer Asche eine Osterkerze, "das Zeichen für das Leben", sagte der Pastor, "und darum trage auch ich heute ein weißes Gewand." Zum Abschluss lief das Lied "Das Leben ist schön" von Sarah Connor.

Etwa 150 Polizisten aus dem Kreis Viersen waren zur Trauerfeier gekommen, dazu Kollegen der Kreispolizei Kleve und anderer Behörden. Auch Feuerwehrleute aus Viersen sowie Gronau waren vor Ort. "Es gibt viel Anteilnahme", sagte Polizeisprecher Frank Rentmeister (Kreis Borken). Schon kurz nach dem Unfall hatten Menschen vor der Wache in Viersen Blumen und Kerzen aufgestellt und für die 23-Jährige gebetet. Zur Trauerfeier hatte die Familie die Öffentlichkeit ausdrücklich zugelassen.

Der Lkw-Fahrer sitzt in Mönchengladbach in Untersuchungshaft. Bei dem Unfall soll er stark betrunken gewesen sein. Ein Alkoholtest ergab, dass er zwei Promille im Blut hatte. Über einen Dolmetscher gab er an, sich an nichts zu erinnern. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung, gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

(senf)
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