Schwalmtal Abenteuer rund um die schwarze Burg

Schwalmtal · Über Pfingsten trafen sich rund 260 junge Pfadfinder in Waldniel-Hehler. Dort hat der Stamm Franken zum Lager eingeladen. Rund um die große Jurten-Burg massen sich Teilnehmer aller Altersklassen in Wettkämpfen

 In ihren neuen T-Shirts empfinden die Pfadis von Stamm Franken die Gästen zum Pfingstlager und massen sich mit ihnen in spannenden Wettkämpfen.

In ihren neuen T-Shirts empfinden die Pfadis von Stamm Franken die Gästen zum Pfingstlager und massen sich mit ihnen in spannenden Wettkämpfen.

Foto: Heike Ahlen

Ein Platzregen brachte am Sonntag die Pfadfinder des Bundes Boreas ins Schwimmen. 260 Pfadis wuseln eben noch durcheinander - und gehen nun geordnet in die große Jurtenburg. Drinnen brennen zwei Feuer in Metallschalen, der Rauch zieht gut ab, es ist erstaunlich hell, obwohl die Zeltbahnen schwarz sind.

Schon nach wenigen Minuten geht es wieder nach draußen. Der Regen ist weitergezogen, das nächste Spiel beginnt. Jeder aus dem Stamm Franken trägt ein T-Shirts mit der Rückenaufdruck "Allzeit bereit", dem Wahlspruch der Pfadfinder. Neue T-Shirts für den Stamm Franken seien fällig gewesen, sagt Katrin Reinelt: "Und da haben wir sie rechtzeitig zum Pfingstlager angeschafft." Vielleicht, so haben die Kinder überlegt, könnte man die anderen beeindrucken und den Sieg in einer Altersklasse holen. Die Waldnieler waren erstmals Gastgeber für ein Pfingstlager, aber Erfahrung haben sie genug. 2007 - zum 100. Bestehen der Pfadfinder - gab es das große Lager Exploris mit knapp 5.000 Pfadfindern in Schwalmtal.

Diesmal waren es "nur" 260 Teilnehmer. Bereits im Februar haben die Pfadfinder mit dem Förster Bäume für die Jurte-Stangen geschlagen. Eigentlich bringt jeder Stamm seine Zeltbahnen mit, aber ein Baumstamm passt schlecht in ein Auto oder in den Reisebus. Am Freitag hatten die Waldnieler mit vereinten Kräften die große Jurtenburg aufgebaut. Im Laufe des Nachmittags trudelten dann auch immer mehr Gäste ein, die ihre Jurten, Alexen und Kothen - so heißen die unterschiedlichen Zelt-Arten - ringsherum platzierten. Als letztes kam wegen eines Staus ein Stamm aus der Nähe von Bremen

Am Samstag fanden die Spiele im Gelände statt, am Sonntag dann die Wettbewerbe in allen Altersklassen. Nach dem Regenschauer geht es an die Socken. Zweier-Teams knien und krabbeln auf dem Boden und versuchen, sich die Socken auszuziehen - ein Riesenspaß für Teilnehmer und Zuschauer. Die Waldnieler werden Zweite. In Wettkampfpausen spielen sie eine kleine Runde "British Bulldog". Ähnlich wie bei "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" muss der Fänger die Flüchtenden aber nicht nur anschlagen, sondern komplett mit allen Körperteilen vom Boden holen. Hier zeigt sich der Teamgeist der Pfadfinder. Wer gefangen ist, ist noch lange nicht verloren. Die Kleinen stürzen sich zu fünft auf einen Großen, um den Gefangenen zu befreien. Umgekehrt packen die kleineren Fänger beherzt zu, um einen vermeintlich Stärkeren von den Beinen zu holen.

Gestern Mittag begann der Abbau. Die ersten richten schon den Blick auf die Sommerferien, dann geht es den bayerischen Wald zum Sommerlager.

(hah)
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