Viersen Achnes putzt auf allen Bühnen

Viersen · Mit Eimer und Mopp ist Annette Esser als Putzfrau Achnes Kasulke bei närrischen Veranstaltungen zu sehen, und das jetzt in der achten Session. Ihrer Heimatstadt ist sie aber treu geblieben.

 Putzfrau Achnes Kasulke ist die letzte deutschsprachige Putzfrau vor der Autobahn. Mit Eimer und Mopp ist sie im Karneval aktiv.

Putzfrau Achnes Kasulke ist die letzte deutschsprachige Putzfrau vor der Autobahn. Mit Eimer und Mopp ist sie im Karneval aktiv.

Foto: Kerkhoff

Für die Kaldenkirchenerin "Achnes Kasulke" ist es die achte Session, in der sie auf den närrischen Bühnen des Rheinlands unterwegs ist. Auch in dieser Session ist Annette Esser, wie "dat Achnes" im wahren Leben heißt, mit Manager Bodo Krohn wieder auf den niederrheinischen Straßen unterwegs, um auf den Bühnen des Karnevals nicht nur zu wischen, sondern vor allem dem Publikum einige Wahrheiten über die Beziehung zwischen Mann und Frau zu verkünden.

Die jecke Putzfrau — übrigens die letzte deutschsprachige Putzfrau vor der Autobahn — ist dabei fahrtechnisch mit einem flotten, nagelneuen Suzuki gut ausgerüstet. Den hat ihr der Präsident der Düsseldorfer Ehrengarde, der nebenbei noch ein Suzuki-Vertragshändler ist, mit der witzigen Beschriftung "Super zuverlässige Kiste" und Achnes' Outfit als Putzfrau drauf, für die Session zur Verfügung gestellt. Damit tourt die Kaldenkirchenerin nun im närrischen Rheinland von Auftritt zu Auftritt und kommt fast immer pünktlich an. "Wenn nicht die Autobahn kurzfristig mitten in der Nacht gesperrt wird", sagt "dat Achnes" lachend und erzählt von der gesperrten Autobahn in der vorigen Woche. Doch die Verspätung habe sich in Grenzen gehalten. Auch das Wetter sei oft unberechenbar, "auch wenn es jetzt noch super aussieht, so können wir in der nächsten Woche Frost oder Schnee bekommen, das haben wir alles schon mitgemacht", sagt Bodo Krohn. Das erschwere die Einhaltung der oft eng gesetzten Termine ungemein, "aber auch da ist man mit allen Künstlern untereinander vernetzt und ruft von der Autobahn schon mal denjenigen an, der für das Programm verantwortlich ist, um zu fragen, welche Gruppe oder welcher Künstler auf der Bühne ist, um eventuell eine Zugabe mehr zu machen", sagt Achnes. Das sei das Tagesgeschäft und funktioniere auch nur, wenn man sich mit allen verstehe.

Nervös ist Esser vor einem Auftritt immer noch. "Es ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn du in der Sporthalle Kürten bei 1500 Frauen vor dir die ,Höhner' hast, und die Mädels nur auf den Stühlen stehen. Und dann komme ich und denke: Hören die mir überhaupt noch zu?."

Für die närrische Putzfrau ist es selbstverständlich, trotz der Bekanntheit immer noch auch auf ihrer Heimatbühne bei der Kolping Spielschar in Kaldenkirchen aufzutreten. "Das ist ein Muss für mich, da gehöre ich hin. Auch wenn ich dadurch manchmal bis zu vier Termine außerhalb absagen muss: Meine Kolping Freunde und die Kaldenkirchener sind mir das wert", so Achnes. Und dann nimmt sie sich wieder "der Eimer und der Mopp, die Bühne ist ja wieder tipp-topp."

(ivb)
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