Viersen Ali Haurand und Gerd Dudek in der Remigiuskirche

Viersen · Zum Auftakt der Konzertreihe gaben die beiden Jazzmusiker ein spirituelles Gastspiel

Schon von weitem wurden die Konzertbesucher auf ein besonderes Erlebnis eingestimmt: Zur Ankündigung des Auftritts von Gerd Dudek und Ali Haurand läuteten die Glocken der Remigiuskirche. Der Schwerpunkt der Konzertreihe liegt auf Kammermusik, einmal im Jahr gibt es ein Crossover-Programm. "Im vergangenen Jahr war es elektronische Musik, diesmal sind es die Jazzer Haurand und Dudek", sagt Kantor Thorsten Konigorski, der die Konzerte in der Kirche organisiert.

Das rechte Seitenschiff des mächtigen Sakralbaus dient Haurand und Dudek als Spielstätte. Auf 41 gemeinsame Bühnen-Jahre blicke man zurück, sagt Haurand. Mit den Jahren hat sich Haurands Körperlichkeit gewandelt. Zart, beinahe zerbrechlich wirkt die Statur des Bassisten jetzt, mit 74 Jahren. Er selbst thematisiert sein Alter und das des Saxophonisten. Dudek phrasiert mit 79 Jahren wie ein junger. Bei den Kompositionen von John Coltranes oder Charlie Marianos entsteht im sakralen Raum so etwas wie Spiritualität.

Nach einer guten Stunde sind die letzten Takte von Chet Bakers "You Don't Know What Love Is" verklungen, und alle Zuhörer eint das Gefühl, einen besonderen Abend miteinander im geweihten "Jazzclub St. Remigius" erlebt zu haben.

(dmai)
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