Schwalmtal Alles bereit für Amerns Kunstrasenplatz

Schwalmtal · Der Start für die Sanierung des Rösler-Stadions in Amern hat sich schon mehrfach verschoben. Jetzt kann es aber offen-bar bald losgehen. Gestern besichtigte der Strabag-Bauleiter mit Architekt und VSF-Vertretern die künftige Baustelle

 Hier kicken die Amerner Landesliga-Fußballer noch auf Naturrasen um Punkte. Ab der nächsten Saison wollen sie das auf Kunstrasen tun.

Hier kicken die Amerner Landesliga-Fußballer noch auf Naturrasen um Punkte. Ab der nächsten Saison wollen sie das auf Kunstrasen tun.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Wäre alles so gelaufen wie ursprünglich geplant, dann könnten die Landesliga-Fußballer der VSF Amern in der nächsten Woche ihre Winter-Vorbereitung schon auf einem nagelneuen Kunstrasen bestreiten. Doch als sich gestern Teile des VSF-Vorstands mit Architekt Georg Schlate und Ingenieur Jan Marmetschke von der Strabag Sportstättenbau GmbH im Rösler-Stadion trafen, war für einen Außenstehenden schon viel Fantasie gefragt, um sich das modernisierte Stadion mit künstlichem Geläuf, ringsherum gepflastert sowie mit Fangzäunen und Flutlichtenmasten versehen, vorzustellen. Der Rasen- und der kleine Aschenplatz davor, beide betonhart gefroren, verströmten schon eine gewisse Tristesse.

Doch der Besuch von Architekt und künftigem Bauleiter war ein positives Zeichen. Jetzt sind offenbar alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, je nach Witterung soll Ende Februar bis Mitte März endlich mit dem Stadionumbau begonnen werden. Die Bauzeit wird dann rund drei Monate betragen. Vorbereitung und Restsaison der VSF-Fußballer werden sich also komplett auf dem Ausweichplatz am Happelter abspielen. Dass es mehrmals zu Verzögerungen in Sachen Baustart kam, lag in erster Linie daran, dass die VSF Amern immer wieder mit neuen Problemen bei der Finanzierung konfrontiert wurden. "Im Gegensatz zu den meisten anderen Vereinen sind wir Besitzer des Stadiongeländes, was die Angelegenheit nicht gerade vereinfacht", sagte VSF-Vorsitzender Ulrich Fiedler. Als die NRW-Bank im März vorigen Jahres einen 300.000-Euro-Kredit genehmigte, war die Freude bei den Amernern groß. Noch mal wurde dann gejubelt, als die Gemeinde Schwalmtal im Spätsommer doch noch einen Kniff fand, um die VSF bei ihrem Projekt zu unterstützen, indem sie ihnen den Teil des Stadions für 50.000 Euro abkaufte, in dem Schulsport getrieben wird. "Zu dem Verkauf waren wir satzungsgemäß als Vorstand berechtigt, ohne unsere Mitglieder abstimmen zu lassen", betonte Ulrich Fiedler mit Blick auf kritische Äußerungen, die es zu dem Vorgang gab.

 Bauleiter Jan Marmetschke (r.) und Architekt Georg Schlate (2.v.r.) mit dem VSF-Vorstandsmitgliedern.

Bauleiter Jan Marmetschke (r.) und Architekt Georg Schlate (2.v.r.) mit dem VSF-Vorstandsmitgliedern.

Foto: Beineke

Doch so sehr sich die Amerner auch über den zusätzlichen Geldregen freuten, er löste im Zusammenhang mit den Kreditrichtlinien der NRW-Bank bürokratische Prozesse aus, die eine Verzögerung unvermeidlich machten. So mussten die VSF zum Beispiel mit der Gemeinde in Verhandlungen treten, damit die ihre Zusage für den jährlichen Kostenzuschuss in Höhe von rund 22.000 Euro für die Pflege des von ihr genutzten Stadionareals vorzeitig bis 2036 verlängert - analog zu der geplanten Kreditlaufzeit.

Als dann Ende 2016 alle bürokratischen Hürden überwunden waren und die Gesamtfinanzierung in Höhe von 620.000 Euro mit Hilfe der Spenden aus dem Patenschaftsprojekt für Parzellen des künftigen Kunstrasens sowie Vereinsrücklagen stand, wurde der Bauauftrag an Strabag vergeben. Dennoch ist es dem Vereinsvorstand wichtig zu betonen, dass das Spendenziel noch nicht erreicht ist. Vor allem, weil sich Großsponsoren mit in Aussicht gestellten Zuwendungen stark zurückgehalten haben. Zusätzliches Geld ist einerseits vonnöten, weil der Verein zwar die Mehrwertsteuer erstattet bekommt und deswegen am Ende "nur" 512.000 Euro finanzieren muss, aber dennoch bis zur Erstattung durch das Finanzamt in Vorleistung gehen muss.

Andererseits kommen nach dem Stadionumbau noch Folgekosten auf die VSF zu. Zum Beispiel müssen teure Geräte angeschafft werden, um den Kunstrasen optimal zu pflegen. Außerdem sollen Gerätecontainer und Fertiggaragen vom Happelter ins Rösler-Stadion verfrachtet werden. Und weil sich das Spielfeld im Zuge des Stadionumbaus verschiebt, soll auch die kleine Tribüne versetzt werden.

(RP)
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