Brüggen An der Kirche müssen einige Bäume weg

Brüggen · Da die Eiben viele hundert Jahre alt werden können, bleibt nur eine Fällung übrig, um Platz und Licht zu erhalten.

 Insgesamt listet die Bestandsaufnahme des Bischof-Dingelstad-Platzes und des Pfarrgeländes 40 Bäume auf. Einige davon sollen gefällt werden.

Insgesamt listet die Bestandsaufnahme des Bischof-Dingelstad-Platzes und des Pfarrgeländes 40 Bäume auf. Einige davon sollen gefällt werden.

Foto: Busch

Der Bischof-Dingelstad-Platz in Bracht beschäftigt weiterhin den Wirtschaftsförderungsausschuss. Bauverwaltungsleiter Dieter Dresen erinnerte kürzlich in einer Ausschusssitzung daran, dass die Umgestaltung des Platzes an erster Stelle auf der Prioritätenliste nach der Fertigstellung des Brachter Dorfinnenentwicklungsplanes stand, ebenso die Schaffung eines freien Blicks auf die Kirche. Der Brüggener Wirtschaftsförderungsausschuss beauftragte den Landschaftsarchitekten Andreas Hermanns aus Schwalmtal, der den Baumbestand ohne Vitalitätsprüfung bewertet hat und eine umweltplanerische Beurteilung abgab.

Insgesamt listete er in seiner Bestandsaufnahme des Bischof-Dingelstad-Platzes und des Pfarrgeländes 40 Bäume auf. "Im südlichen Bereich mit dem Platanendach ist ein Kronenschluss erreicht", gab Hermanns an. Der Baumbestand sei darum voll erhaltungsfähig. Er schlägt vor, von den an der Klinkermauer zum Pfarrgelände befindlichen Eiben, dem Gingko und den Hainbuchen einige Bäume zu entfernen. Die Hainbuche habe schadhafte Äste und sei nicht erhaltungswürdig. "Es gibt einige Exemplare, wo man darüber nachdenken kann, diese zu fällen", so der Experte. Fünf der neun Eiben hinter der Kirche sollen dort stehen bleiben. In einer Simulation hatte er aufgrund des Konzeptes der beauftragten Stadtplaner einige Hainbuchen und Eiben entfernt. Dabei zeigte sich, dass der Blick auf die Kirche zwar lichter, aber nicht komplett frei wird.

Hermanns sprach auch an, dass es barrierefreie Mauerdurchgänge geben müsse. Die künstlichen Stufen der Empore zur Kirchenmauer hin könnten entfernt werden. Eine Bank sähe dort gut aus und würde zum Verweilen einladen. In einem Beispiel zeigte er, wie der Randstreifen vor der Mauer bepflanzt werden könnte. "Wir holen den Süden nach Bracht", schlug Hermanns vor.

Man müsse überlegen, wie mit dem unterschiedlichen Flächenbelag umgegangen werden solle, wenn die Bäume tatsächlich entfernt werden. Es könnte ein niveaugleicher und barrierefreier Weg vor der Kirche eventuell mit Plattenintarsien versehen werden.

Die Lenkungsgruppe der Interssengemeinschaft (IG) Unser Bracht hatte den Entwurf bereits zustimmend zur Kenntnis genommen. Ulrich Siebert (Grüne) stellte wohlwollend fest, dass die "Kettensäge nicht Tabula rasa" machen müsse und schonend mit dem Bestand umgegangen würde.

Dietmar Brockes (FDP) hofft, im Oktober die Gehölze entfernen zu können. "Wenn das, was nicht erhaltenswert ist, weg kommt, dann sind wir schon einen Schritt weiter." Bauverwaltungsleiter Dieter Dresen zeigte sich zuversichtlich, dass bezüglich der Baumfällungen ein Einvernehmen mit der Kirchengemeinde erzielt werden könne. Positive Signale habe er dazu schon erhalten.

Da die Eiben viele hundert Jahre alt werden können, bleibt nur eine Fällung übrig, um Platz und Licht zu erhalten. "Die Abstimmung mit der Denkmalpflege steht noch aus", so Dresen. Ebenso seien Abstimmungen mit dem Landschaftsverband und der Bezirksregierung notwendig - vor allem, um für die Maßnahmen Fördermittel zu erhalten.

Einstimmig entschied sich der Ausschuss für Wirtschaftsförderung dafür, die Verwaltung zu beauftragen, die weitere Umsetzung voranzutreiben. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, weitere Gespräche mit der Kirche zu führen.

(bigi)
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